Novartis Aktie: Unausweichliche Probleme?
Der Pharmariese Novartis verfehlt mit 13,9 Mrd. Dollar Umsatz die Erwartungen und kündigt parallel eine 12-Milliarden-Übernahme von Avidity Biosciences an, was zu Analysten-Herabstufungen führt.
Die Schweizer wollten eigentlich mit ihrem 12-Milliarden-Dollar-Zukauf von Avidity Biosciences punkten. Stattdessen hagelte es gestern Verkäufe – die Novartis-Aktie sackte zeitweise über 3,8 Prozent ab. Der Grund? Die vorgelegten Q3-Zahlen enttäuschten auf ganzer Linie.
Mit 13,9 Milliarden Dollar Umsatz verfehlte der Pharma-Riese die Analystenschätzungen von 14,0 Milliarden Dollar. Besonders bitter: Das Wachstumstempo ist deutlich abgeflacht. Während im Vorquartal noch satte 12 Prozent Plus zu Buche standen, waren es diesmal nur noch magere 8 Prozent.
Operative Zahlen bremsen Euphorie
Das bereinigte operative Ergebnis legte zwar um 6 Prozent auf knapp 5,5 Milliarden Dollar zu – doch auch hier lagen die Erwartungen der Experten höher. Konzernchef Vasant Narasimhan sprach von einer “soliden Performance” und bestätigte die bereits zweimal angehobenen Jahresziele. Die Börse sah das anders.
Der Konzerngewinn schnellte zwar um fast 25 Prozent auf 3,9 Milliarden Dollar nach oben. Doch das konnte die Investoren nicht beruhigen, die offenbar mehr erwartet hatten.
12-Milliarden-Gamble auf RNA-Therapien
Parallel zum Zahlendesaster machte die Übernahme von Avidity Biosciences Schlagzeilen. Für stolze 72 Dollar je Aktie – ein Aufschlag von 46 Prozent – schnappt sich Novartis das Biotech-Unternehmen. Der Deal soll die Neurowissenschafts-Sparte stärken, besonders bei genetischen neuromuskulären Erkrankungen.
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Interessant: Die Kardiologie-Programme von Avidity werden in ein separates Unternehmen ausgegliedert. Die bisherigen Aktionäre erhalten für je zehn Avidity-Aktien eine Beteiligung an dieser neuen Firma.
Analysten ziehen Reißleine
Die Reaktion der Finanzexperten war eindeutig: RBC Capital stufte Avidity von “Outperform” auf “Sector Perform” herab, Chardan senkte das Rating von “Buy” auf “Neutral”. Der Grund ist simpel – bei einem Kaufpreis von 72 Dollar bleibt wenig Luft nach oben.
An der Schweizer Börse SIX rutschte die Novartis-Aktie auf 99,18 Franken ab. Die Anleger scheinen skeptisch, ob der teure Zukauf die schwächelnde operative Entwicklung kompensieren kann.
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