PayPal führt KI-Betrugsschutz und Link-Zahlungen ein
PayPal führt KI-gestützte Echtzeitwarnungen vor Betrug ein und ermöglicht sichere Geldtransfers per Einmallink. Die Neuerungen starten in den USA mit Europa-Expansion noch im September.
PayPal revolutioniert den Schutz vor Online-Betrug: Ab sofort warnt eine KI-gestützte Technologie Nutzer in Echtzeit vor verdächtigen Transaktionen. Parallel dazu startet das neue Feature „PayPal Links“ – sichere Einmalverbindungen für Geldtransfers per SMS oder E-Mail.
Die beiden Neuerungen markieren PayPals verstärkte Offensive gegen raffinierte Betrugsmethoden im digitalen Zahlungsverkehr. Während die KI-Warnungen bereits weltweit für „Freunde und Familie“-Transaktionen aktiv sind, beginnt der Rollout der PayPal Links zunächst in den USA. Eine Expansion nach Europa – konkret nach Großbritannien und Italien – ist noch für September geplant.
Geld senden wird so einfach wie Link teilen
Das neue PayPal Links-System ermöglicht es Nutzern, personalisierte Zahlungslinks zu erstellen, die über beliebige Kanäle verschickt werden können. Ein entscheidender Vorteil: Empfänger benötigen kein eigenes PayPal-Konto, um Geld zu erhalten oder zu senden.
Jeder Link funktioniert nur einmalig und verfällt automatisch nach zehn Tagen – eine bewusste Sicherheitsmaßnahme gegen Missbrauch. „Ob per SMS, Messenger oder E-Mail – jetzt folgt Ihr Geld einfach Ihren Gesprächen“, erklärt Diego Scotti, Leiter der PayPal-Verbrauchersparte.
KI erkennt Betrüger vor dem Geldtransfer
Besonders brisant ist das neue AI-gestützte Warnsystem: Es analysiert Milliarden von Datenpunkten in Echtzeit und schlägt Alarm, bevor Nutzer Opfer von Betrügereien werden. Das System fokussiert sich auf „Freunde und Familie“-Zahlungen, die normalerweise nicht erstattungsfähig sind.
Die Warnungen passen sich dynamisch an das Risikolevel an. Bei geringem Verdacht erscheint eine einfache Nachfrage, bei hohem Risiko blockiert PayPal die Transaktion komplett. Das maschinelle Lernsystem erkennt sogar bisher unbekannte Betrugsmaschen – ein klarer Fortschritt gegenüber starren Sicherheitsregeln.
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Kryptowährungen kommen dazu
PayPal plant bereits den nächsten Schritt: Kryptowährungen sollen in die Link-Funktion integriert werden. US-Nutzer können bald Bitcoin, Ethereum und PayPals eigenen Stablecoin PYUSD über die sicheren Links versenden.
Diese Entwicklung könnte die Mainstream-Akzeptanz von Digitalwährungen erheblich vorantreiben. Die Crypto-Zahlungen funktionieren nicht nur zwischen PayPal- und Venmo-Nutzern, sondern auch zu anderen kompatiblen Digital-Wallets.
Angriff auf die Konkurrenz
Mit diesen Innovationen greift PayPal direkte Konkurrenten wie Zelle und Cash App an, die durch ihre Einfachheit punkten konnten. Gleichzeitig reagiert das Unternehmen auf die wachsende Bedrohung durch sogenannte „Authorized Push Payment“-Betrügereien, bei denen Nutzer zur Überweisung an Kriminelle verleitet werden.
Branchenexperten sehen in den Neuerungen einen wichtigen Baustein für die Zukunft digitaler Zahlungen: Während Betrüger zunehmend auf KI setzen, rüsten auch die Zahlungsdienstleister technologisch auf. Der Wettlauf zwischen Cyberkriminellen und Sicherheitstechnologie dürfte sich weiter intensivieren.
