PayPal: KI-Offensive und erste Dividende in der Firmengeschichte
PayPal meldet starke Quartalszahlen, kündigt erstmalige Dividendenzahlung an und startet wegweisende KI-Kooperationen mit OpenAI und NVIDIA zur Transformation des E-Commerce.
Der Zahlungsriese schlägt ein neues Kapitel auf: Starke Quartalszahlen, erstmals eine Dividende und wegweisende Partnerschaften mit OpenAI und NVIDIA. PayPal will sich vom simplen Bezahlknopf zur umfassenden KI-Handelsplattform wandeln – CEO Alex Chriss treibt eine strategische Erneuerung voran, die das Unternehmen aus San Jose komplett neu positionieren könnte.
Die jüngsten Ankündigungen kommen nicht von ungefähr. Ende Oktober präsentierte PayPal Finanzergebnisse für das dritte Quartal 2025, die Analystenschätzungen deutlich übertrafen. Parallel erhöhte das Unternehmen seine Jahresprognose. Wenige Tage später, am 3. November, folgte die Bekanntgabe einer bahnbrechenden Zusammenarbeit mit NVIDIA zur Integration offener KI-Modelle. Der Clou: PayPal wird als erste digitale Zahlungsplattform direkt in OpenAIs ChatGPT eingebunden. Ein klarer Plan zeichnet sich ab – die riesige Nutzerbasis und gewaltige Datenmengen sollen Einkaufserlebnisse der nächsten Generation ermöglichen.
Finanzzahlen überzeugen – Aktionäre profitieren direkt
Die am 28. Oktober veröffentlichten Quartalszahlen zeigen beeindruckende Stärke. Umsatz: 7,1 Milliarden Euro (umgerechnet 8,42 Milliarden Dollar), ein Plus von 7,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Analysten hatten nur mit 6,9 Milliarden Euro gerechnet. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte auf 1,13 Euro (1,34 Dollar) – deutlich über der Konsensschätzung von 1,01 Euro.
Besonders aussagekräftig: Das Gesamtzahlungsvolumen (Total Payment Volume, TPV) wuchs um acht Prozent auf 386 Milliarden Euro. Diese Kennzahl bildet den Gesamtwert aller abgewickelten Transaktionen ab und gilt als Gradmesser für die tatsächliche Marktdurchdringung.
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Gestärkt durch diese Performance hob PayPal seine Jahresprognose 2025 an. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll nun zwischen 4,51 und 4,54 Euro liegen. Die wirkliche Überraschung: Erstmals in der Unternehmensgeschichte schüttet PayPal eine Dividende aus. Ab dem 10. Dezember erhalten Aktionäre 0,12 Euro (0,14 Dollar) pro Anteil. Ein klares Signal: Das Management vertraut auf stabile Cashflows und will Kapital an die Eigentümer zurückgeben. Parallel läuft ein Aktienrückkaufprogramm über 1,3 Milliarden Euro, allein im dritten Quartal wurden Papiere für diesen Betrag erworben.
KI-Partnerschaften definieren die Zukunft
Was ist “Agentic Commerce”? PayPal setzt auf ein Konzept, bei dem künstliche Intelligenz im Namen der Verbraucher agiert und Käufe eigenständig abwickelt. Die spektakulärste Umsetzung: die tiefe Integration mit OpenAI.
Ab 2026 wird PayPal die erste digitale Zahlungsplattform sein, die direkt in ChatGPT eingebettet ist. Hunderte Millionen Nutzer können dann vom Produktvorschlag bis zum Checkout im Chat bleiben – nahtlos, ohne Medienbruch. CEO Alex Chriss formuliert die Vision klar: “Durch die Partnerschaft mit OpenAI wird PayPal Bezahl- und Handelserlebnisse ermöglichen, die Menschen vom Chat direkt zur Kasse führen.” Das Ziel: PayPal als zentrale Zahlungsinfrastruktur für KI-getriebenes Shopping zu etablieren.
Doch damit nicht genug. Die am 3. November bekannt gegebene Zusammenarbeit mit NVIDIA bringt die Integration der Nemotron™ Open-AI-Modelle. Diese sollen PayPals Systeme gezielt auf die spezifischen Anforderungen des Unternehmens zuschneiden. Erste Benchmarks versprechen erhebliche Verbesserungen: Die Betriebsgeschwindigkeit soll um 50 Prozent steigen, die Produktivität der Entwickler sich verfünffachen. Besonders kleine Unternehmen auf der Plattform könnten von beschleunigten Services profitieren.
Venmo und “Jetzt kaufen, später zahlen” boomen weiter
Jenseits der KI-Schlagzeilen zeigen die etablierten Geschäftsbereiche robustes Wachstum. Die Social-Payment-App Venmo legte im dritten Quartal um fast 20 Prozent beim Umsatz zu, das Zahlungsvolumen stieg um 14 Prozent. Die Monetarisierung der beliebten Plattform trägt zunehmend Früchte.
Auch der Bereich Buy Now, Pay Later (BNPL) – “Jetzt kaufen, später zahlen” – überzeugt mit einem Volumenwachstum von über 20 Prozent. PayPal steuert auf knapp 34 Milliarden Euro BNPL-Transaktionsvolumen für das Gesamtjahr 2025 zu. CEO Chriss betont den Vorteil von Größe und Markenbekanntheit in diesem hart umkämpften Segment. Die Strategie: Integration der Produkte möglichst früh im Kaufprozess, um mehr Transaktionen einzufangen.
Strategischer Umbau im verschärften Wettbewerb
PayPals jüngste Maßnahmen markieren einen bewussten Kurswechsel: Vom reinen Zahlungsdienstleister zur unverzichtbaren Commerce-Plattform. Der Vorstoß in den KI-gestützten Handel mit OpenAI und die NVIDIA-Kooperation positionieren das Unternehmen dort, wo die nächste E-Commerce-Welle entsteht – bei KI-Assistenten, die Produktsuche und Kauf übernehmen.
Der Wettbewerbsdruck wächst spürbar. Apple Pay, Shopify Pay und Stripe setzen PayPal zu. Letzterer startete kürzlich eine eigene Checkout-Funktion mit OpenAI für Etsy-Händler. Die Dividendeneinführung signalisiert einen Reifeprozess: PayPal demonstriert Vertrauen in stabile Cashflows, während gleichzeitig in Wachstumsbereiche investiert wird.
Analysten werten diese Schritte als direkte Antwort auf Investorenbedenken bezüglich nachlassenden Wachstums und sinkender Margen. Durch Fokussierung auf hochwertige Services, KI-Integration zur Verbesserung des Nutzererlebnisses und Aktionärsvergütung will die Führung Vertrauen zurückgewinnen.
Ausblick: 2026 wird zum Lackmustest
Die Umsetzung der KI-Innovationen wird 2025 und darüber hinaus genau beobachtet werden. Der ChatGPT-Launch 2026 wird zum entscheidenden Test für die Agentic-Commerce-Strategie. Die erhöhte Jahresprognose signalisiert kurzfristiges Vertrauen, doch die langfristige Vision steht und fällt mit der erfolgreichen Umsetzung der KI-Roadmap.
Kann PayPal die Partnerschaften in spürbares Umsatzwachstum und tiefere Kundenbindung übersetzen? Mit solider Liquidität, starkem freien Cashflow und neuem Innovationsfokus will sich das Unternehmen nicht nur im aktuellen Digital-Payment-Markt behaupten, sondern die nächste Commerce-Generation aktiv mitgestalten. Investoren und Händler werden aufmerksam verfolgen, ob dieser strategische Schwenk den Wachstumsmotor neu zünden kann.
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