PayPal: Phishing-Welle vor Quartalszahlen
PayPal veröffentlicht Quartalsergebnisse während gleichzeitig komplexe Betrugsmaschen über echte Konten laufen. Das Unternehmen setzt auf KI zur Abwehr und muss Vertrauen bewahren.
PayPal steht vor einem kritischen Spagat: Während der Zahlungsriese morgen seine Quartalszahlen vorlegt, kämpft das Unternehmen gegen raffinierte Betrüger, die seine eigenen Systeme für Phishing-Attacken missbrauchen.
Die Kombination aus Sicherheitsbedrohungen und dem bevorstehenden Geschäftsbericht stellt PayPal vor eine doppelte Herausforderung. Das Unternehmen muss sowohl seine Nutzer schützen als auch kontinuierliches Wachstum demonstrieren. Am Dienstag, den 28. Oktober, werden vor Börsenöffnung die Ergebnisse des dritten Quartals 2025 veröffentlicht – ein Termin, den Investoren gespannt verfolgen.
Perfide Masche: Betrüger nutzen echte PayPal-Konten
Cybersecurity-Experten warnen vor einer besonders heimtückischen Betrugsmasche. Kriminelle erstellen legitime PayPal-Konten, um gefälschte Rechnungen für fiktive Großeinkäufe zu versenden – direkt über PayPals eigenes Netzwerk. Da die E-Mails von echten PayPal-Domains stammen, umgehen sie häufig Spam-Filter und wirken täuschend echt.
Das perfide System funktioniert über Panik: Die E-Mail enthält eine Rechnung für einen Kauf, den der Empfänger nie getätigt hat, samt Telefonnummer zur “Streitschlichtung”. Doch am anderen Ende wartet kein PayPal-Mitarbeiter, sondern ein Betrüger.
“Auch wenn die E-Mail von einer echten PayPal-Adresse kommt, ist das ein raffinierter Trick”, erklärt Javvad Malik, Lead-Sicherheitsberater bei KnowBe4. “Cyberkriminelle wissen: Wer in Panik handelt, denkt nicht mehr klar.” Nutzer sollten niemals Nummern aus verdächtigen E-Mails anrufen, sondern sich direkt über die offizielle PayPal-Website einloggen.
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KI als digitaler Schutzschild
PayPal setzt verstärkt auf künstliche Intelligenz im Kampf gegen Betrug. Das Unternehmen führte bereits eine KI-gestützte Betrugserkennung für Freunde-und-Familie-Zahlungen ein – sowohl bei PayPal als auch bei der Tochter Venmo. Das System warnt Nutzer in Echtzeit vor verdächtigen Transaktionen.
Die KI-Modelle analysieren Milliarden von Datenpunkten, um neue Betrugsmuster zu identifizieren, bevor Geld den Besitzer wechselt. Je nach Risikobewertung kann das System zusätzliche Sicherheitsabfragen einbauen oder Transaktionen komplett blockieren.
Quartalszahlen unter Sicherheits-Vorzeichen
Wall Street erwartet Umsätze zwischen 6,9 und 7,0 Milliarden Euro für das dritte Quartal – ein Plus von etwa fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Beim bereinigten Gewinn je Aktie peilen Analysten 1,02 bis 1,03 Euro an.
Besonders im Fokus stehen das Gesamttransaktionsvolumen und die Entwicklung von Venmo. Doch die anhaltenden Sicherheitsbedrohungen werfen Schatten auf die Geschäftsentwicklung.
Vertrauen als Währung der Zukunft
Auch wenn Phishing-Attacken die Quartalszahlen nicht direkt belasten, gefährden sie langfristig das Nutzervertrauen. Jede neue Betrugswarnung kann Verbraucher verunsichern und Transaktionsvolumen beeinträchtigen.
CEO Alex Chriss stehe vor der Aufgabe, sowohl solide Finanzergebnisse als auch eine überzeugende Anti-Betrugs-Strategie zu präsentieren. Wie PayPal diese Doppelherausforderung meistert, wird richtungsweisend für die gesamte Fintech-Branche.
Die morgigen Quartalszahlen werden zeigen, ob der Zahlungsriese seinen Balanceakt zwischen Wachstum und Sicherheit erfolgreich bewältigt.


