PayPal setzt auf KI und flexible Zahlungen
PayPal treibt KI-gestützte Einkaufshilfen und Ratenzahlungsdienste voran, während die Aktie nach Analystenabstufung Verluste verzeichnet. 77% der US-Verbraucher planen KI-Nutzung für Weihnachtseinkäufe.
Der US-Zahlungsdienstleister kämpft an der Börse mit Kursverlusten, während er gleichzeitig massiv in neue Technologien investiert. Eine aktuelle Umfrage zeigt: Amerikanische Verbraucher nutzen zunehmend Künstliche Intelligenz beim Einkaufen.
PayPal navigiert derzeit durch unruhiges Fahrwasser. Nach einer Analisten-Abstufung geriet die Aktie diese Woche unter Druck – dennoch treibt der Konzern seine Strategie für das Weihnachtsgeschäft konsequent voran. Im Fokus stehen dabei zwei Kern-Bereiche: KI-basierte Einkaufshilfen und “Jetzt kaufen, später zahlen”-Services.
Die Zahlen sprechen für sich: 40 Prozent der Amerikaner haben im vergangenen Jahr bereits Künstliche Intelligenz beim Einkaufen genutzt. Für die kommende Weihnachtssaison planen sogar 77 Prozent der Verbraucher, KI als Einkaufsassistenten einzusetzen.
KI verändert das Online-Shopping grundlegend
Das Potenzial dieser Entwicklung hat PayPal erkannt. Diese Woche verkündete der Konzern eine strategische Partnerschaft mit dem E-Commerce-Technologieunternehmen Rokt. Dessen maschinelle Lernverfahren sollen PayPal- und Venmo-Nutzern personalisierte Angebote direkt nach einem Zahlungsvorgang präsentieren.
“Die stärksten Signale für Werbetreibende sind echte Transaktionen, die mit einer Identität verknüpft sind”, erklärt Mark Grether, Senior Vice President PayPal Ads. Diese Strategie ermögliche es, Verbraucher genau dann zu erreichen, wenn sie bereits in Kauflaune seien.
Besonders junge Verbraucher treiben diesen Trend voran: 61 Prozent der Generation Z und 57 Prozent der Millennials nutzen bereits KI-Unterstützung beim Shopping. CEO Alex Chriss verfolgt das Ziel, ein “End-to-End-Commerce”-Erlebnis zu schaffen, das durchgehend von KI-gestützter Personalisierung geprägt ist.
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Ratenzahlung wird zum Standard
Parallel dazu etabliert sich das “Buy Now, Pay Later”-Konzept als fester Bestandteil der Verbrauchergewohnheiten. Die Hälfte aller Kunden plant, diese flexible Zahlungsoption in der Weihnachtssaison zu nutzen. Der Grund: bessere Budgetkontrolle und Erschwinglichkeit.
Für Händler erweist sich BNPL als wirksames Verkaufstool. 52 Prozent der Käufer schließen einen Kauf eher ab, wenn Ratenzahlung verfügbar ist. Besonders bei jüngeren Verbrauchern ist diese Zahlungsart etabliert – jeder vierte aus der Generation Z und den Millennials nutzt sie regelmäßig.
PayPal hat den Trend erkannt und lockt seit diesem Monat mit fünf Prozent Cashback auf BNPL-Käufe. Die Strategie scheint aufzugehen: 2024 wickelte das Unternehmen weltweit BNPL-Transaktionen im Wert von über 33 Milliarden Dollar ab. 68 Prozent der US-Online-Shopper haben PayPals Ratenzahlungsservice bereits mindestens einmal genutzt.
Anleger bleiben skeptisch
Trotz dieser strategischen Fortschritte steht PayPal an der Börse unter Druck. Am Mittwoch fiel die Aktie um 2,8 Prozent, nachdem Sanford C. Bernstein das Kursziel von 85 auf 76 Dollar senkte. Seit Jahresbeginn verlor das Papier bereits 19,8 Prozent an Wert.
Die Blicke richten sich nun auf den Quartalsbericht, den PayPal am kommenden Dienstag vor Börseneröffnung vorlegt. Analysten erwarten einen Gewinn von 1,21 Dollar je Aktie bei einem Umsatz von rund 8,21 Milliarden Dollar.
Entscheidende Wochen für die Zukunft
PayPals Doppelstrategie aus KI und flexiblen Zahlungsmodellen zielt darauf ab, das Wachstum wieder anzukurbeln und sich in der umkämpften Fintech-Branche zu differenzieren. Das Unternehmen nutzt dabei einen seiner größten Vorteile: die riesigen Mengen an Verbraucherdaten aus Milliarden von Transaktionen.
Durch personalisierte Empfehlungen und Werbung will PayPal die Nutzerbindung stärken und neue, margenstarke Einnahmequellen über seine Werbeplattform erschließen. Diese Strategie ist eine direkte Antwort auf den Aufstieg des “Agentic Commerce” – einer Zukunft, in der KI-Tools nicht nur Produkte empfehlen, sondern sie auch eigenständig kaufen.
Der Erfolg der Weihnachtskampagnen wird zeigen, ob PayPals Innovationen tatsächlich in nachhaltiges Umsatzwachstum münden. Für Anleger wird entscheidend sein, ob sich die starke Akzeptanz der KI-Features und die anhaltende BNPL-Dynamik in den Quartalszahlen widerspiegeln.