PayPal stockt Shopware-Anteil massiv auf
Shopware als Sprungbrett nach Europa
PayPal verstärkt seine Position im deutschen E-Commerce dramatisch: Der US-Zahlungsriese erhöht seinen Anteil an der deutschen Plattform Shopware auf rund 41 Prozent. Das ist mehr als eine Vervierfachung der bisherigen elf Prozent.
Die Offensive folgt einem klaren Plan. CEO Alex Chriss treibt seine Vision vom “neuen PayPal” voran – weg vom simplen Bezahlknopf, hin zur unverzichtbaren Commerce-Plattform. Deutschland und Europa stehen dabei im Fokus der Wachstumsstrategie.
Erst diese Woche kündigte PayPal eine strategische Allianz mit BigCommerce an. Gemeinsam launchen sie 2026 “BigCommerce Payments” – eine integrierte Zahlungslösung, die PayPals beliebte “Später bezahlen”-Funktion direkt ins BigCommerce-Dashboard einbettet.
Die Aufstockung bei Shopware signalisiert Vertrauen in den europäischen Markt. PayPal hatte bereits 2022 zusammen mit der Carlyle Group 100 Millionen Dollar investiert. Jetzt folgt der nächste Schritt.
Shopware bedient über 50.000 Unternehmen – ein attraktives Kundensegment für PayPals Expansionspläne. Mit dem höheren Anteil gewinnt der Konzern Einfluss auf Produktentwicklung und Merchant-Integration.
“Diese Vereinbarung spiegelt unsere Strategie wider, Partnerschaften in Europa zu schmieden”, bestätigt ein PayPal-Sprecher. Europa gilt als Schlüsselmarkt für die Wachstumsambitionen des Unternehmens.
BigCommerce-Allianz als Kampfansage
Die BigCommerce-Partnerschaft wird zum Prüfstein für PayPals neue Strategie. Ab 2026 startet “BigCommerce Payments” in den USA, internationale Märkte sollen folgen.
Das Versprechen: Ein einheitliches Dashboard für Transaktionen, Echtzeitguthaben und Auszahlungen. Händler müssen nicht mehr zwischen verschiedenen Systemen jonglieren.
“Die Integration gibt Händlern mehr Kontrolle, Transparenz und Flexibilität für selbstbewusstes Wachstum”, erklärt Travis Hess, CEO der BigCommerce-Mutter Commerce.
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Google, KI und die Zukunft des Handels
PayPals Ambitionen gehen weit über klassische Zahlungen hinaus. Die mehrjährige Partnerschaft mit Google, angekündigt im September, zeigt die Richtung auf.
Künstliche Intelligenz wird zum zentralen Element. PayPals Honey-Extension integriert bereits mit ChatGPT für Shopping-Assistenz. Das Unternehmen spricht von “agentic commerce” – einem KI-gesteuerten Handelserlebnis.
Die Zahlen sprechen für sich: Der Embedded-Finance-Markt könnte bis 2026 ein Transaktionsvolumen von 7 Billionen Dollar erreichen.
Ehrgeizige Ziele bis 2027
PayPal peilt bis 2027 ein hohes einstelliges Wachstum der Transaktionsmargen und einen niedrigen zweistelligen EPS-Anstieg an. Die aktuellen Partnerschaften sind Bausteine für diese Vision.
Der Wettkampf wird härter: Stripe und Adyen drängen vor, einfach “überall verfügbar” zu sein reicht nicht mehr. PayPal muss beweisen, dass die Integration verschiedener Services tatsächlich Mehrwert schafft.
Die Shopware-Aufstockung und BigCommerce-Allianz sind erste Indizien dafür, dass PayPal den Wandel ernst meint. 2026 wird zum Realitätscheck – dann zeigt sich, ob die “PayPal 2.0”-Strategie aufgeht.
