Petrobras Aktie: Showdown am Donnerstag!
Der brasilianische Ölkonzern Petrobras veröffentlicht Quartalszahlen nach einem juristischen Milliarden-Erfolg und angekündigtem Personalabbau. Analysten erwarten gestiegene Gewinn- und Umsatzerwartungen.
Der brasilianische Ölriese steht vor einem entscheidenden Tag: Am 6. November nach Börsenschluss werden die Zahlen für das dritte Quartal 2025 veröffentlicht – und die Erwartungen sind hoch. Doch das ist nicht alles: Unmittelbar vor der Veröffentlichung sorgten ein milliardenschwerer Gerichtserfolg und ein angekündigter Stellenabbau für Aufsehen. Kann Petrobras die Anleger überzeugen oder droht Enttäuschung?
Gerichtssieg im Milliardenstreit
Einen Tag vor der Bilanzvorlage verkündete Petrobras einen bedeutenden juristischen Erfolg. Das brasilianische Obergericht entschied zugunsten des Staatskonzerns in einem Rechtsstreit mit dem ehemaligen Zulieferer Paragon Offshore Nederland B.V. Das Gericht hob ein früheres Urteil auf und ordnete eine Neuverhandlung der Klage an – Streitwert: rund 2,9 Milliarden Reais.
Dieser Sieg könnte sich als finanzieller Befreiungsschlag erweisen und die Bilanzen der kommenden Quartale entlasten. Für eine Aktie, die seit Jahresbeginn bereits knapp 16 Prozent an Wert verloren hat, kommt die Nachricht zur rechten Zeit.
Stellenabbau: Effizienz oder Warnsignal?
Parallel dazu bestätigte das Unternehmen ein freiwilliges Abfindungsprogramm. Rund 1.100 Mitarbeiter – etwa 2,6 Prozent der Belegschaft – sollen im Laufe des Jahres 2026 das Unternehmen verlassen. Petrobras bezeichnet die Maßnahme als “Personalmanagement-Instrument”, das Karriereübergänge für Rentner erleichtern und gleichzeitig die Belegschaft erneuern soll.
Kritiker könnten darin jedoch ein Zeichen für Kostendruck sehen. Trotz solider Profitabilität – die Nettomarge liegt bei 15,4 Prozent, die operative Marge bei starken 26,2 Prozent – wächst der Umsatz nur noch schleppend. Der Personalabbau passt ins Bild einer Effizienzstrategie, die notwendig erscheint, um in einem herausfordernden Marktumfeld wettbewerbsfähig zu bleiben.
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Die Zahlen müssen liefern
Analysten erwarten für das dritte Quartal einen Gewinn je Aktie von etwa 0,71 US-Dollar bei Erlösen von 23,75 Milliarden US-Dollar. Interessant: Die Schätzungen wurden in den vergangenen Wochen mehrfach nach oben korrigiert – viermal bei den Umsatzprognosen. Das deutet auf wachsenden Optimismus hin.
Doch die wahren Antworten kommen erst am Donnerstagabend. Bei der Investorenkonferenz am Freitag wird sich zeigen, ob das Management die hohen Erwartungen erfüllen kann – und welche Signale es für das Schlussquartal aussendet. Zudem dürfte die Frage im Raum stehen, wie sich die jüngsten Expansionspläne in der vielversprechenden Foz-do-Amazonas-Region entwickeln. Bis zu drei neue Bohrungen sind dort geplant – ein Vorhaben, das langfristig die rückläufige Produktion aus alternden Feldern ausgleichen soll.
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