SCSEP: US-Seniorenprogramm erhält endlich neue Millionen-Finanzierung
Vier Monate Ungewissheit sind vorbei
Nach monatelangem Stillstand ist die Finanzierung wieder da – doch die Zukunft bleibt ungewiss. Während in den USA ältere Arbeitnehmer aufatmen können, startet Mumbai eine beispiellose Kampagne gegen Cyberbetrug bei Senioren.
Die digitale Welt wird für Senioren zunehmend zur Existenzfrage. Diese Woche zeigten zwei wegweisende Entwicklungen, wie unterschiedlich Länder das Problem angehen: Empowerment durch Arbeit in den USA, Schutz vor Betrug in Indien.
Das Senior Community Service Employment Program (SCSEP) der USA erhält nach viermonatiger Hängepartie seine Finanzierung zurück. Bestätigt wurde dies am Freitag, dem 31. Oktober 2025. Das Programm bietet Jobtraining und Arbeitsvermittlung für einkommensschwache Menschen ab 55 Jahren.
Allein in North Carolina können jetzt 35 bis 40 beurlaubte Senioren wieder arbeiten. Die lokalen Programme, betreut von Organisationen wie der United Way of the Cape Fear Area, erhalten rund 470.000 Euro für die nächsten acht Monate.
Besonders erfreulich: Die Teilnehmer verdienen künftig 10 Euro pro Stunde – ein deutlicher Sprung vom bisherigen Mindestlohn. Außerdem dürfen sie bis zu 29 Stunden wöchentlich arbeiten statt wie bisher nur 20 Stunden.
Doch ein Wermutstropfen bleibt: Wie geht es nach Sommer 2026 weiter? Programmdirektoren äußern sich besorgt über die langfristige Zukunft.
Mumbai schlägt zurück: Polizei kämpft Tür zu Tür gegen Betrüger
Zeitgleich startete die Cyber-Polizei von Mumbai am 1. November eine stadtweite Aufklärungs-Offensive. Der Auslöser: Ein 72-jähriger Geschäftsmann und seine Frau verloren durch einen “digitalen Verhaftungs”-Betrug umgerechnet 60 Millionen Euro.
Die Bilanz ist erschreckend: 121 Senioren in Mumbai wurden dieses Jahr um fast 105 Millionen Euro betrogen. Die Masche? Betrüger geben sich als Polizisten oder CBI-Beamte aus oder locken mit vermeintlichen Investment-Chancen.
Die Polizei-Teams gehen nun direkt zu den Senioren – von Tür zu Tür und in Wohnanlagen. Persönliche Gespräche sollen Schwachstellen aufdecken und konkrete Schutz-Tipps vermitteln.
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Die größere Baustelle: Digitale Spaltung der Generationen
Diese Initiativen zeigen ein grundlegendes Problem auf: die digitale Kluft. Für viele Senioren bleiben hohe Hürden bestehen – teure Geräte, fehlende Grundkenntnisse, körperliche Einschränkungen.
Die Folgen sind dramatisch: Wer offline ist, kann kaum noch Banking betreiben oder Arzttermine buchen. Soziale Isolation verstärkt sich, wenn Familie nur noch per Video-Call erreichbar ist.
Was bedeutet das für Deutschland?
Beide Ansätze zeigen wichtige Wege auf: Befähigung durch digitale Jobprogramme und Schutz durch gezielte Aufklärung. Deutschland könnte von solchen direkten, gemeindenahen Ansätzen lernen.
Die Frage bleibt: Wie nachhaltig sind diese Programme? Ohne langfristige Finanzierung und ständige Anpassung an neue Betrugsmaschen bleiben Senioren weiterhin gefährdet.
Die Digitalisierung wartet nicht – umso wichtiger wird es, ältere Menschen nicht zurückzulassen, sondern gezielt zu stärken und zu schützen.
