Senioren erobern das Internet: 87 Prozent sind online
87 Prozent der über 60-Jährigen nutzen das Internet, doch zwei Drittel haben Schwierigkeiten mit Informationskompetenz. Der DigitalPakt Alter fördert 300 niedrigschwellige Lernorte bundesweit.
Die digitale Revolution erreicht Deutschlands Senioren: Aktuelle Studien zeigen einen bemerkenswerten Anstieg der Internetnutzung unter älteren Menschen. Während 2021 noch 81 Prozent der über 60-Jährigen online waren, sind es heute bereits 87 Prozent. Doch hinter den positiven Zahlen verbirgt sich ein Problem – viele Senioren fühlen sich im digitalen Raum noch unsicher.
Besonders bei den über 80-Jährigen zeigt sich der Wandel deutlich: Ihre Internetnutzung stieg um elf Prozentpunkte auf 62 Prozent. Gleichzeitig besitzen mittlerweile 83 Prozent aller Senioren ab 60 Jahren ein Smartphone. Diese Zahlen der aktuellen SIM-Studie 2024 belegen: Die Generation 60+ holt digital auf.
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Kompetenzen hinken der Nutzung hinterher
Doch die Realität ist komplexer. Obwohl das Internet für Gesundheitsfragen bereits die wichtigste Informationsquelle geworden ist, haben zwei Drittel der über 60-Jährigen Schwierigkeiten, diese Informationen zu finden, zu verstehen und richtig anzuwenden.
Noch problematischer wird es beim Thema Fake News: Nur 34 Prozent der über 80-Jährigen trauen sich zu, Falschnachrichten zu erkennen. Diese Kompetenzlücken machen deutlich, warum gezielte Bildungsangebote so wichtig sind.
DigitalPakt Alter baut Lernorte aus
Hier setzt der DigitalPakt Alter an, eine Initiative des Bundesfamilienministeriums und der Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen (BAGSO). Das Herzstück: Ein Förderprogramm für sogenannte Erfahrungsorte.
Diese niedrigschwelligen Lern- und Übungsangebote entstehen in Vereinen, Seniorenbüros oder Mehrgenerationenhäusern. Bis Ende 2025 sollen bundesweit 300 solcher Anlaufstellen finanziell und materiell unterstützt werden. Die Bewerbungsphase für 2025 ist bereits abgeschlossen – ein Zeichen für die hohe Nachfrage.
Von Messengern bis Künstlicher Intelligenz
Die Themenpalette der digitalen Seniorenbildung ist breit gefächert. Das Projekt „Digital-Kompass“ schult ehrenamtliche Internetlotsen, die älteren Menschen persönlich zur Seite stehen. Von der Online-Reisebuchung bis zur Smart-Home-Einrichtung reicht das Spektrum.
Besonders spannend: Das BAGSO-Projekt „Digital souverän mit KI“ macht an 32 Standorten Künstliche Intelligenz erlebbar. Senioren können Sprachassistenten und smarte Haushaltsgeräte ausprobieren. „KI-Anwendungen können einen wichtigen Beitrag zur Lebensqualität im Alter leisten“, erklärt Dr. Regina Görner, BAGSO-Vorsitzende.
Paradigmenwechsel in der Seniorenarbeit
Die koordinierten Anstrengungen markieren einen grundlegenden Wandel: Digitale Kompetenz wird nicht mehr als Technik-Hobby verstanden, sondern als essenzielle Kulturtechnik für gesellschaftliche Teilhabe.
Online-Banking, Arzttermin-Buchungen, Behördengänge – immer mehr Alltagsdienstleistungen laufen digital ab. Ohne entsprechende Fähigkeiten droht vielen Senioren der soziale Ausschluss.
Peer-to-Peer-Lernen als Erfolgsmodell
Experten betonen: Die Förderung darf nicht bei der reinen Gerätebedienung enden. Kritischer Umgang mit Informationen und Datenschutz stehen im Fokus. Besonders erfolgreich erweisen sich Programme, bei denen ältere Menschen andere Senioren schulen.
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Der Wettbewerb „Kommunal. Digital. Genial“ des DigitalPakt Alter zeichnet bereits heute Städte und Gemeinden für vorbildliche Strategien aus. Das Ziel: In jeder Kommune sollen niedrigschwellige digitale Anlaufstellen zur Verfügung stehen.
Die Botschaft ist klar – angesichts der rasanten technologischen Entwicklung braucht es kontinuierliche Begleitung statt einmaliger Schulungen. Die Digitalisierung bietet enorme Chancen für ein selbstbestimmtes Leben im Alter. Jetzt müssen die Weichen richtig gestellt werden.