Shell Aktie: Prüfer im Fokus
Die britische Finanzaufsicht untersucht Shells Wirtschaftsprüfer EY, während die Aktie mit niedrigem KGV und starken Gewinnen eine attraktive Bewertung bietet.
Shell überzeugt fundamental mit niedriger Bewertung und starken Gewinnen, doch regulatorische Nachrichten trüben zum Wochenstart die Stimmung. Die britische Finanzaufsicht nimmt den Wirtschaftsprüfer des Konzerns ins Visier. Für Anleger gilt es nun, diese regulatorischen Störgeräusche gegen die fundamentale Stärke und die geopolitischen Risiken abzuwägen.
Britische Aufsicht untersucht EY
Das bestimmende Thema für Marktbeobachter ist aktuell eine Ankündigung des britischen Financial Reporting Council (FRC). Die Behörde hat eine offizielle Untersuchung gegen Ernst & Young (EY) eingeleitet. Im Kern geht es um die Prüfung des Konzernabschlusses von Shell für das Jahr 2024.
Wichtig für Investoren ist die Unterscheidung der Vorwürfe: Die Untersuchung richtet sich nicht gegen die Bilanzierung von Shell selbst, sondern gegen die Einhaltung professioneller Standards durch die Prüfer. Konkret geht es um Verstöße gegen Gebührengrenzen und Rotationspflichten der Partner. Obwohl Shell diese Nichteinhaltung bereits im Juli offengelegt hatte, sorgt der formale Start der Untersuchung heute für mediale Aufmerksamkeit. Es handelt sich primär um ein prozedurales Thema, nicht um finanzielle Unregelmäßigkeiten im operativen Geschäft.
Fundamentale Stärke trifft auf Bewertungschancen
Ungeachtet der Schlagzeilen um den Wirtschaftsprüfer bleibt die fundamentale Bewertung der Aktie für institutionelle Analysten attraktiv. Mit einem aktuellen Kurs von 31,02 Euro notiert das Papier zwar rund 4,7 Prozent unter dem Niveau des Vormonats, hält sich aber seit Jahresanfang im positiven Bereich.
Analysten bewerten das Verhältnis von Preis zu Leistung weiterhin konstruktiv. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt mit Werten um 14,7 unter dem breiteren Industriedurchschnitt, was auf einen Abschlag hindeutet. Gestützt wird diese Einschätzung durch die jüngsten Quartalszahlen, bei denen der Gewinn pro Aktie mit 1,86 USD die Erwartungen des Marktes übertraf. Investmentbanken wie Piper Sandler sehen in ihren Modellen – etwa basierend auf dem Discounted Cash Flow – den fairen Wert der Aktie deutlich über dem aktuellen Kursniveau.
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Geopolitische Hürden in Kasachstan
Neben den regulatorischen Themen in Großbritannien steht Shell auch in Zentralasien vor Herausforderungen. Zusammen mit den Partnern Eni und Chevron befindet sich der Konzern in Schlichtungsverfahren mit der Regierung von Kasachstan bezüglich des Karachaganak-Ölfelds.
Da Shell knapp 29 Prozent an diesem massiven Projekt hält, ist der Ausgang der Verhandlungen relevant für die zukünftige Bewertung der Assets in der Region. Eine Entscheidung wird bis Ende 2025 erwartet. Diese Unsicherheit drückt, flankiert von den OPEC-Ankündigungen zur Angebotsausweitung, temporär auf die Stimmung im Sektor.
Fazit: Solide Basis trotz Störfeuer
Die Marktreaktion zeigt einen Balanceakt: Die soliden Gewinne und eine Dividendenrendite von rund 4 Prozent stehen den Schlagzeilen um EY und den geopolitischen Reibereien gegenüber. Da die Untersuchung der FRC keine Bilanzfehler bei Shell selbst indiziert, werten die meisten Analysten die aktuellen Kurse als Gelegenheit. Solange die rechtlichen Themen rein prozeduraler Natur bleiben, dürfte der Fokus mittelfristig wieder auf die günstige Bewertung zurückkehren.
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