Shelpful & Co: KI revolutioniert Produktivitäts-Apps
Startups wie Shelpful und uRoutine setzen auf KI-Assistenten und achtsamkeitsbasierte Ansätze, um digitale Ablenkungen zu bekämpfen und die Effizienz um bis zu 30% zu steigern.
Eine neue Generation von Produktivitäts-Apps erobert den Markt und verabschiedet sich dabei radikal von klassischen To-Do-Listen. Stattdessen setzen die Anwendungen auf KI-gesteuerte Assistenten und achtsamkeitsbasierte Ansätze. Diese Woche starten mehrere Plattformen, die zentrale Probleme des modernen Arbeitsalltags angehen wollen: von digitalen Ablenkungen bis hin zu Konzentrationsschwierigkeiten.
Der Wandel zeigt eine fundamentale Neuausrichtung der Tech-Branche. Anstatt weitere Listen-Apps zu entwickeln, konzentrieren sich Unternehmen darauf, komplexe Arbeitsabläufe zu automatisieren und gesündere digitale Gewohnheiten zu fördern. Zielgruppe: eine Arbeitswelt, die unter Informationsüberflutung leidet.
KI-Buddy statt To-Do-Liste
Den bemerkenswertesten Neustart legte heute Shelpful hin eine iOS-App, die sich speziell an Menschen richtet, die von herkömmlicher Aufgabenverwaltung überfordert sind. Das schließt auch Menschen mit ADHS ein.
Die App verzichtet komplett auf klassische Listen. Stattdessen chatten Nutzer mit einem personalisierten KI-Begleiter. „Die meisten Produktivitäts-Apps gehen davon aus, dass Selbstorganisation kein Problem ist“, erklärt CEO Sharon Pope. „Wir wollten ein Unterstützungssystem schaffen, das sich eher wie ein hilfreicher Freund anfühlt.“
Das Startup sicherte sich gerade 3 Millionen Euro Startkapital von Sam Altmans Fonds Apollo Projects. Besonderheit: Nutzer können die Persönlichkeit ihres KI-Assistenten anpassen von sanft über humorvoll bis hin zu „tough love“ oder sogar derb. Ein Experiment, das Produktivitäts-Tools für neurodivergente Menschen zugänglicher machen soll.
Das „produktive soziale Netzwerk“
Parallel dazu startete uRoutine global und positioniert sich als direkter Gegenentwurf zu endlosen Social-Media-Feeds. Die Plattform will nur fünf fokussierte Minuten täglich von ihren Nutzern.
In dieser Zeit sollen sie an sinnvollen Gewohnheiten arbeiten: Sport, Lernen oder andere Wachstumsziele. Diese Fortschritte können dann mit der Community geteilt werden. Das Versprechen: „Mehr erreichen, weniger scrollen.“
Nach einer Finanzierungsrunde von 555.000 Euro setzt uRoutine auf Community und soziale Verantwortung als Haupttreiber für Produktivität. Ein Bruch mit der einsamen Natur klassischer Task-Manager.
KI wird zum Standard
Der Trend dahinter: KI-Integration wird zur Grundausstattung. Etablierte Plattformen rüsten massiv auf, um konkurrenzfähig zu bleiben.
Google hat Gemini KI tief in Google Workspace integriert für automatisches Verfassen von Dokumenten, Meeting-Zusammenfassungen und Datenanalyse in Sheets. Notion bietet mittlerweile vorausschauende Einblicke und datengestützte Vorschläge für Aufgabenverwaltung.
Das Ergebnis laut aktuellen Berichten: Profis sparen mit den neuesten KI-Tools zwischen sechs und acht Stunden pro Woche bei Schreiben und Brainstorming.
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Von der Liste zur Lebensoptimierung
Was hier passiert, geht weit über bessere Apps hinaus. Die Branche verabschiedet sich vom Einheitsbrei aus Checklisten und Kalendern. An deren Stelle treten adaptive, intelligente Systeme, die Nutzerverhalten verstehen und darauf reagieren.
Apps wie Shelpful und uRoutine zeigen: Der Markt will psychologische Barrieren überwinden Motivation, Fokus, Burnout. Ein Gartner-Bericht von 2024 bestätigt den Erfolg: Unternehmen, die in fortschrittliche Produktivitäts-Tools investieren, steigern ihre Effizienz um bis zu 30 Prozent.
Die Kehrseite? Eine Flut von Optionen könnte zum Problem werden. Von KI-Allroundern wie Monica AI bis zu spezialisierten Tools für Meeting-Transkriptionen (Otter) oder Präsentationserstellung (Plus AI) das Risiko der „kontrollierten Ablenkung“ steigt.
Ausblick: Die Ära der unsichtbaren Helfer
Die Zukunft gehört noch sophistizierteren KI-Copiloten. Diese sollen über Aufgaben-Automation hinausgehen und strategische Empfehlungen samt vorausschauende Einblicke liefern.
Wichtiger als neue Apps wird smarte Integration. Tech-Giganten wie Google, Microsoft und Apple bauen ihre KI-Modelle direkt in Betriebssysteme ein. Apples jüngste Updates zeigen die Richtung: Die Shortcuts-App zapft Apple Intelligence-Modelle an, um komplexe Aufgaben zu automatisieren.
Die erfolgreichsten Produktivitäts-„Apps“ von morgen könnten praktisch unsichtbar werden sie arbeiten im Hintergrund und unterstützen proaktiv, bevor Nutzer überhaupt fragen müssen.