SPD-Chef: "Charakter als Partei der Arbeit abhandengekommen"
Die SPD hat nach den Worten ihres Vorsitzenden Lars Klingbeil ihre traditionelle Rolle als Arbeiterpartei verloren.
"Uns ist der Charakter als Partei der Arbeit abhandengekommen. Als Partei, die für Menschen da ist, die Leistung zeigen im Job, in der Familie oder auch im Ehrenamt", sagte Klingbeil dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". Die Menschen müssten wieder sehen, dass die SPD sich um ihre Belange kümmere. "Mir ist auf jeder Wahlkampfveranstaltung entgegengeschlagen, dass wir uns angeblich nur um das Bürgergeld kümmern. Diesem Eindruck müssen wir doch entgegentreten", erklärte Klingbeil.Das Wahlergebnis von 16,4 Prozent sei katastrophal. Aber die SPD bleibe eine Volkspartei. Das sei vor allem eine Haltungsfrage und keine Prozentfrage. "Wir wollen unsere Gesellschaft zusammenbringen, Brücken bauen, das Land als Ganzes sehen." Klingbeil versicherte, die Sozialdemokraten würden in der schwarz-roten Koalition alles dafür tun, "dass Arbeitsplätze sicher sind und die Wirtschaft ans Laufen kommt". Das habe oberste Priorität. Auf die Frage, ob er bei der nächsten Bundestagswahl die Kanzlerkandidatur der SPD anstrebe, sagte Klingbeil: "Es ist überhaupt nicht der Zeitpunkt, sich jetzt über die nächste Bundestagswahl Gedanken zu machen."