Staar Surgical Aktie: Machtkampf eskaliert!
Bei Staar Surgical entscheiden Aktionäre heute über die umstrittene Alcon-Übernahme. Während der Vorstand das Angebot befürwortet, lehnen große Investoren und Beratungsfirmen den Deal als unterbewertet ab.
Heute entscheidet sich das Schicksal von Staar Surgical in einem dramatischen Showdown zwischen Aktionären und Vorstand. Während die Führungsetage die Übernahme durch Alcon befürwortet, lehnen einflussreiche Investoren und Beratungsfirmen das Angebot als viel zu niedrig ab. Droht dem Augenspezialisten nach der Abstimmung ein Machtwechsel im Aufsichtsrat?
Übernahme unter Beschuss
Der Widerstand gegen die geplante All-Cash-Übernahme formiert sich massiv. Gleich drei große Proxy-Beratungsfirmen – ISS, Glass Lewis und Egan-Jones – empfehlen ihren Kunden, gegen den Deal zu stimmen. An ihrer Seite stehen Großaktionäre wie Broadwood Partners mit 27,5 Prozent und Yunqi Capital mit 5,1 Prozent der Anteile, die gemeinsam über 34 Prozent der Stimmrechte verfügen.
Die Kritiker bemängeln vor allem den Timing und den Preis: Die Übernahme wurde angekündigt, kurz bevor Staar Surgical bessere Quartalszahlen als erwartet vorlegte. Interne Prognosen des Unternehmens sehen zudem einen Umsatzsprung von 260 Millionen Dollar im Jahr 2025 auf fast 500 Millionen Dollar bis 2030 vor – was das aktuelle Angebot von 28 Dollar je Aktie deutlich unterbewertet erscheinen lässt.
Vorstand unter Druck
Broadwood Partners erhöht den Druck zusätzlich und kündigte an, eine Sondersitzung einzuberufen, um mehrere Direktoren abzuwählen. Grund sei der “überwältigende Widerstand” gegen die Alcon-Übernahme und mangelndes Vertrauen in den aktuellen Vorstand.
Dessen ungeachtet hält der Vorstand von Staar Surgical an seiner Empfehlung fest und warnt davor, dass der Aktienwert “substanziell fallen” könnte, wenn die Transaktion nicht genehmigt wird. Das Unternehmen betont zudem, keine anderen formellen Übernahmeangebote erhalten zu haben.
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Chinas Schatten über den Zahlen
Parallel zum Übernahmekrimi veröffentlichte Staar Surgical vorläufige Umsatzzahlen für das dritte Quartal. Der Nettoumsatz stieg um 6,9 Prozent auf 94,7 Millionen Dollar – allerdings hauptsächlich getrieben durch die Verbuchung einer Lieferung an einen chinesischen Distributor im Wert von 25,9 Millionen Dollar.
Der chinesische Markt bleibt eine Herausforderung: Die Distributoren haben ihre Lagerbestände in den ersten neun Monaten des Jahres um 80 bis 85 Millionen Dollar reduziert, was den Gesamtumsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum drückte.
Entscheidung mit Weichenstellung
Die heutige Abstimmung markiert einen Wendepunkt für Staar Surgical. Wird die Übernahme angenommen, folgt die Integration in den Alcon-Konzern. Lehnen die Aktionäre ab, könnte ein Machtwechsel im Aufsichtsrat die nächste Eskalationsstufe einläuten. In jedem Fall steht dem Unternehmen nach heutiger Entscheidung ein strategischer Neuanfang bevor – entweder als Teil von Alcon oder unter möglicherweise neuer Führung.
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