Steiermark: 10.000 Wohnungen in der Pipeline
Die Kostenfalle bleibt bestehen
Der steirische Wohnbaumarkt zeigt erste Anzeichen der Erholung. Zwar brechen die Fertigstellungszahlen 2025 dramatisch ein, doch über 10.000 genehmigte Wohneinheiten warten auf ihre Realisierung. Die Branche hofft auf bessere Rahmenbedingungen – und das könnte schneller gehen als gedacht.
Die aktuellen Zahlen wirken ernüchternd: Nur rund 3.000 neue Wohnungen werden 2025 in der Steiermark fertiggestellt. Ein Minus von 27 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Doch Andreas Kern, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der WKO Steiermark, gibt Entwarnung: „Wir haben die Talsohle durchschritten.”
Verantwortlich für den Einbruch waren vor allem explodierende Baukosten, gestiegene Zinsen und die restriktive KIM-Verordnung. Diese Kombination lähmte den Markt über Monate hinweg. Auch die offiziellen Daten der Statistik Austria belegen die Krise: 2024 wurden mit 5.660 baubewilligten Wohnungen so wenige Projekte genehmigt wie seit 2010 nicht mehr.
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Der Kostendruck lässt nur langsam nach. Im August 2025 lag der Baukostenindex noch immer 1,6 Prozent über dem Vorjahreswert. Zwar ist die KIM-Verordnung seit Ende Juni ausgelaufen, was die Kreditvergabe deutlich erleichterte. Doch die Banken bleiben vorsichtig.
Rainer Stelzer von der Raiffeisen-Landesbank Steiermark bestätigt zwar eine Trendwende bei den Finanzierungsvolumina. Trotzdem gilt: Solange Immobilienpreise und Lebenshaltungskosten hoch bleiben, können sich viele den Traum vom Eigenheim nicht erfüllen. Die strengen Prüfstandards der Banken bleiben bestehen – KIM-Verordnung hin oder her.
10.000 Wohnungen warten auf den Startschuss
Hier kommt die gute Nachricht: Landesweit befinden sich über 10.000 genehmigte Wohneinheiten in der Warteschleife. Allein auf Graz und das Umland entfallen rund 7.800 Einheiten. Diese „Schubladenprojekte” könnten bei positiven Signalen rasch aktiviert werden.
Was fehlt den Bauträgern zum Start?
- Sinkende Zinsen
- Stabilisierung der Baukosten
- Verlässliche Nachfrage durch leistbarere Finanzierungen
Der hohe Projektbestand zeigt: Der Bedarf an neuem Wohnraum ist ungebrochen. Es braucht nur den richtigen Moment für die Realisierung.
Politik setzt auf Förderung
Das Land Steiermark versucht, mit seiner Wohnraumoffensive und angepassten Eigenheimförderung gegenzusteuern. Die Programme zielen besonders auf Jungfamilien ab und sollen sowohl Neubau als auch Sanierung ankurbeln.
Seit Mitte 2025 wirkt zudem das Ende der KIM-Verordnung. Die Banken melden eine spürbare Belebung bei der Kreditvergabe. Könnte diese Kombination aus staatlicher Unterstützung und erleichtertem Kreditzugang die Initialzündung sein? Branchenkenner sind vorsichtig optimistisch.
Der Markt bleibt zweigeteilt
Während gewerbliche Bauträger – sie errichten rund 73 Prozent aller Neubauwohnungen – ihre Projekte zurückhalten, läuft der geförderte Wohnbau stabil weiter. Diese Zweiteilung prägt den Markt seit Monaten.
Ein Risiko bleibt: Ein plötzlicher Bauboom durch eine schnelle Zinswende könnte Baupreise und Fachkräftemangel erneut verschärfen. Experten mahnen deshalb zu einer gesteuerten und nachhaltigen Entwicklung, um eine Überhitzung zu vermeiden.
2026 könnte die Wende bringen
Für das kommende Jahr rechnen Analysten mit einem leichten Anstieg der Fertigstellungen. Besonders in Graz dürfte die Zahl deutlich steigen – hier liegt der Großteil der Pipeline-Projekte. Raiffeisen Research prognostiziert, dass die Immobilienpreise spätestens 2026 wieder anziehen könnten.
Die Gründe: wachsende Bevölkerung, steigende Einkommen und der massive Nachholbedarf bei den Bauaktivitäten. Die nächsten 12 bis 18 Monate werden zeigen, ob sich diese Prognose bewahrheitet.
Die Steiermark steht am Wendepunkt. Mit über 10.000 genehmigten Wohnungen in der Warteschleife könnte der Markt bei günstigen Rahmenbedingungen schnell wieder Fahrt aufnehmen. Ob daraus ein neuer Wachstumszyklus wird, hängt von Zinsen, Baukosten und der allgemeinen Konjunktur ab. Die Branche steht bereit – jetzt müssen die Bedingungen stimmen.
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