Steiermark: Bauträger kontrollieren 10.000 genehmigte Wohnungen
Der steirische Wohnungsmarkt zeigt klare Erholungssignale mit steigender Nachfrage, während gewerbliche Bauträger 73% des Neubaus kontrollieren und tausende genehmigte Einheiten bereithalten.
Der steirische Wohnbaumarkt erholt sich. Nach Jahren der Abkühlung steigen Nachfrage und Angebot wieder – doch die Schlüssel für die Zukunft liegen fest in der Hand gewerblicher Bauträger.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Rund 10.178 genehmigte Wohneinheiten warten laut Wirtschaftskammer in den Projektpipelines der Bauträger und Genossenschaften auf ihre Realisierung. Allein 7.791 davon entfallen auf Graz. Während die Fertigstellungen 2025 um 27 % einbrechen, blickt die Branche bereits auf volle Auftragsbücher für die kommenden Jahre.
Markt zeigt sich wieder freundlicher
Die Trendwende ist da. Experten prognostizieren für 2025 eine um 6,5 % steigende Nachfrage bei einem Angebotsplus von 7,6 %. Die Preise bleiben mit einem minimalen Rückgang von 0,6 % nahezu stabil. Besonders Einfamilienhäuser profitieren: Im ersten Halbjahr wurden ein Drittel mehr Objekte verkauft als im Vorjahreszeitraum.
Was treibt die Erholung? Gesunkene Zinsen und gestiegene Löhne verbessern die Leistbarkeit. Die Phase hoher Baukosten und strenger Kreditvergabe scheint durchschritten.
Große Player dominieren den Neubau
Die Konsolidierung hat ihre Spuren hinterlassen. 73 % aller Neubauwohnungen der Jahre 2023 bis 2025 stammen von gewerblichen Bauträgern. In Graz liegt der Anteil sogar bei 80 %.
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Diese Dominanz ist kein Zufall. Große Unternehmen verfügen über die Kapitalkraft für volumige Projekte und besseren Zugang zu Finanzierungen. Kleinere Baufirmen haben es schwer, mitzuhalten. Die Bauträger steuern nicht nur das aktuelle Geschehen – mit ihren tausenden genehmigten Einheiten kontrollieren sie auch das zukünftige Angebot.
Politik startet Wohnraumoffensive
Die Landesregierung reagiert auf den Fertigstellungseinbruch. Mit knapp 300 Millionen Euro soll die “Wohnraumoffensive” gegensteuern. Die Zahl der Baubewilligungen war 2024 mit 5.660 Einheiten auf den niedrigsten Stand seit 2010 gefallen.
Kernmaßnahmen der Offensive:
- “Geschoßbauturbo” für tausende neue Mietwohnungen
- Attraktivere Eigenheimförderung
- “Jungfamilien-Bonus” für Erstkäufer
Ziel ist es, einer Angebotsverknappung vorzubeugen und Wohnraum erschwinglich zu halten – besonders im geförderten Segment als Gegengewicht zur Marktmacht der großen Bauträger.
Speckgürtel wächst dynamisch
Der Fokus bleibt auf Graz und seinem Umland. Die Region zählt zu den dynamischsten in ganz Österreich. Doch während sich die Nachfrage stabilisiert, verharren die Baukosten auf hohem Niveau – trotz der durchlebten Branchenkrise.
Ausblick: Moderate Erholung ab 2026
Die Weichen stehen auf Wachstum. Bauprognosen deuten auf eine leichte Zunahme der Fertigstellungen ab 2026 hin. Die große Frage: Wann aktivieren die Bauträger ihre umfangreichen Projektreserven?
Die Branche blickt vorsichtig optimistisch in die Zukunft – sofern die Finanzierungsbedingungen günstig bleiben. Langfristig wird entscheidend sein, ob das Spannungsfeld zwischen Marktmacht der Großen, politischen Leistbarkeitszielen und realen Baukosten in Balance gebracht werden kann.
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