Supplements-Markt boomt: 2 Milliarden Euro bis 2028
KI mischt jetzt Vitamine
Der deutsche Nahrungsergänzungsmittel-Markt knackt neue Rekorde. 2023 setzten Hersteller bereits 1,78 Milliarden Euro um – ein Plus von 4,8 Prozent. Bis 2028 soll die Zwei-Milliarden-Grenze fallen.
Der Boom hat handfeste Gründe: Die Deutschen fühlen sich weniger gesund, setzen aber verstärkt auf Vorbeugung. Gleichzeitig revolutionieren neue Trends die Branche – von personalisierten Vitaminen bis zu nachhaltigen Verpackungen.
Schluss mit Einheitsbrei: 2025 wird das Jahr der maßgeschneiderten Supplements. Statt Standard-Multivitaminen wollen Verbraucher Produkte, die exakt auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Die Technologie macht’s möglich. Unternehmen nutzen KI, Gentests und Wearable-Daten, um individuelle Mängel aufzuspüren. Online-Fragebögen, Bluttests für zu Hause oder Schlafanalysen liefern die Datenbasis. Das Ergebnis: personalisierte Nährstoffmischungen in der exakt benötigten Dosierung.
Start-ups und etablierte Firmen überbieten sich mit smarten Apps, die den Überblick behalten und Fortschritte verfolgen. Der Vorteil liegt auf der Hand – gezielte Versorgung statt Gießkannenprinzip.
Grüne Revolution in der Pillen-Dose
Nachhaltigkeit erobert das Supplement-Regal. Verbraucher fordern umweltfreundliche Inhaltsstoffe und recycelbare Verpackungen. Die Industrie reagiert prompt.
Algen-basierte Proteine und Omega-3-Fettsäuren aus pflanzlichen Quellen verdrängen zunehmend herkömmliche Alternativen. Bei den Verpackungen setzen Hersteller auf innovative Materialien:
- Graspapier und Holzfaser ersetzen Plastik
- Zuckerrohr-Verpackungen punkten mit CO2-neutraler Bilanz
- Nachfüll-Konzepte reduzieren Materialeinsatz drastisch
Diese grüne Wende dient nicht nur der Umwelt – sie wird zum entscheidenden Verkaufsargument.
Neue Super-Wirkstoffe erobern den Markt
Während Vitamin D und Magnesium weiter Bestseller bleiben, drängen aufregende Newcomer in die Regale:
Postbiotika läuten die dritte Generation der “Biotika” ein. Diese stabilen Mikroorganismus-Produkte entstehen bei der Fermentation und bieten einen entscheidenden Vorteil: Sie überleben auch bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem.
Nutrikosmetik verspricht “Beauty from within”. Kollagenpeptide, Hyaluronsäure und Ceramide sollen Haut, Haare und Nägel von innen stärken – die klassische Hautpflege wird ergänzt, nicht ersetzt.
Nootropika zielen auf das Gehirn. Diese “Smart Drugs” sollen Gedächtnis, Konzentration und Kreativität ankurbeln. Natürliche Substanzen wie Ginkgo Biloba oder Adaptogene wie Ashwagandha führen das Rennen an.
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EU knöpft sich Werbelügen vor
Trotz Boom-Stimmung herrschen strenge Regeln. Die Health-Claims-Verordnung (EG) Nr. 1924/2006 bestimmt, welche Wirkungsversprechen erlaubt sind. Jede gesundheitsbezogene Aussage muss die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) prüfen und genehmigen.
Heilungsversprechen bleiben tabu – Supplements gelten als Lebensmittel, nicht als Medikamente. Das schützt Verbraucher vor übertriebenen Werbeversprechen.
Was kommt als nächstes?
Der Trend zur Personalisierung wird sich verstärken. Mikrobiom-Analysen und weitere Datenquellen verfeinern die individuelle Beratung. Bei der Nachhaltigkeit dürfte der Druck auf klimaneutrale Produktion weiter steigen.
Neue Wirkstoff-Bereiche klopfen bereits an: “Longevity”-Supplements für ein längeres Leben und gezielte Unterstützung für psychische Gesundheit und besseren Schlaf. Ihr Erfolg hängt von der wissenschaftlichen Evidenz ab – und der Zulassung durch die EFSA.


