Technik-Revolution: Senioren erobern das Smart Home
Das vernetzte Zuhause wird zum Standard
Smartphones, smarte Türklingeln, sprachgesteuerte Assistenten: Was lange als Jugendphänomen galt, wird zur Normalität für die Generation 50+. Neue Zahlen zeigen einen regelrechten Technologie-Boom unter älteren Erwachsenen – und die Industrie reagiert mit maßgeschneiderten Lösungen.
Eine Studie der amerikanischen Seniorenorganisation AARP aus diesem Jahr macht deutlich: 91 Prozent der Senioren besitzen mittlerweile ein Smartphone. Das ist nur der Anfang einer umfassenden digitalen Transformation. Mehr als sechs von zehn Senioren nutzen bereits Smart-Home-Geräte für Sicherheit, Haussteuerung oder Haushaltsgeräte. Der Grund? Sie wollen so lange wie möglich selbstständig in den eigenen vier Wänden leben.
Das moderne Seniorenheim ist digital vernetzt. Laut der AARP-Studie “Tech Trends 2025 für Erwachsene 50+” besitzen Menschen dieser Altersgruppe durchschnittlich sieben technische Geräte. Nach Smartphones folgen Smart-TVs (78 Prozent), Laptops (72 Prozent) und Tablets (62 Prozent).
Besonders beliebt: intelligente Sicherheitstechnik. 46 Prozent der älteren Amerikaner nutzen bereits smarte Türklingeln oder Alarmanlagen, weitere 40 Prozent zeigen Interesse daran. Die Geräte bieten nicht nur den Senioren selbst mehr Sicherheitsgefühl – auch deren Angehörige können beruhigt aufatmen.
Sprachassistenten wie Amazons Alexa oder Google Home steuern Beleuchtung, Heizung und andere Geräte. Für Menschen mit eingeschränkter Mobilität eine echte Erleichterung im Alltag.
Gesundheitsvorsorge als Treiber
Ein wichtiger Grund für die Technik-Begeisterung: die Gesundheit. 71 Prozent der digital aktiven Senioren nutzen Gesundheits-Apps zur Überwachung ihrer Vitalwerte. Smart-Home-Geräte schaffen zusätzlich eine sichere Umgebung für ein selbstbestimmtes Leben.
Automatische Beleuchtungssysteme reduzieren das Sturzrisiko – ein großes Problem für ältere Menschen. Intelligente Thermostate halten die Wohnung konstant warm, was mit zunehmendem Alter wichtiger wird. Die Corona-Pandemie beschleunigte zudem die Verbreitung der Telemedizin: Smartphones wurden zum unverzichtbaren Werkzeug für Arzttermine per Video.
Industrie entwickelt seniorenfreundliche Lösungen
Der “AgeTech”-Markt boomt – und die Unternehmen haben das Potenzial erkannt. Diese Woche erhielt der Technikkonzern ZTE auf der Network X 2025 in Paris den Preis für die “innovativste Smart-Home-Erfahrung”. Das ausgezeichnete Gerät mit “Dual-Brain-Dual-Screen”-Architektur soll die Sicherheitsüberwachung für alleinlebende Senioren um 30 Prozent verbessern.
Lange Zeit fühlten sich ältere Menschen von der Techbranche ignoriert: 2024 gaben 64 Prozent der über 50-Jährigen an, Technologie sei nicht für ihre Altersgruppe konzipiert. Diese Zahl sinkt jedoch kontinuierlich – ein Zeichen, dass die Industrie umdenkt. Vereinfachte Benutzeroberflächen, Sprachsteuerung und spezielle Apps für Pflegekräfte werden immer häufiger.
Riesiger Markt mit Hindernissen
Die Ausgaben der Generation 50+ für Technologie sollen bis 2030 auf 120 Milliarden Euro steigen. Dennoch bestehen Hürden: Etwa ein Drittel der älteren Amerikaner sorgt sich um den Datenschutz. 60 Prozent schrecken vor den Kosten zurück.
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Trotz aller Bedenken überwiegen die positiven Stimmen. Zwei Drittel der Senioren bestätigen: Technologie bereichert ihr Leben und erleichtert den Alltag. Eine aktuelle Studie in “Nature Human Behavior” widerlegt sogar das Märchen der “digitalen Demenz”: Der tägliche Umgang mit digitalen Geräten reduzierte das Risiko geistigen Verfalls um 58 Prozent.
Künstliche Intelligenz als nächster Schritt
Die Zukunft gehört der Künstlichen Intelligenz. Der Anteil KI-nutzender Senioren verdoppelte sich von 9 Prozent (2023) auf 18 Prozent (2024). 30 Prozent zeigen sich begeistert von den Möglichkeiten.
Schon bald werden Smart Homes nicht nur auf Befehle reagieren, sondern Gewohnheiten erlernen und Bedürfnisse vorhersehen. Ein Zuhause, das automatisch das Licht einschaltet, bevor der Bewohner aufsteht, oder unaufgefordert an Medikamente erinnert. Google setzt bereits KI wie Gemini ein, um Hausautomation intuitiver zu gestalten.
Diese Entwicklung markiert den Wandel von reaktiver Hilfe zu proaktiver Pflege – und ermöglicht Senioren ein selbstbestimmtes Leben für viele weitere Jahre.


