Verizon-Studie: Handy-Angriffe steigen um 85 Prozent
Mobile Cyberattacken nehmen durch KI-gestützte Phishing-Methoden massiv zu, während veraltete Geräte und menschliche Fehler die Sicherheitslage verschärfen.
Die Bedrohungslage für Smartphones hat sich dramatisch verschärft. Eine aktuelle Verizon-Studie zeigt, dass 85 Prozent aller Unternehmen einen Anstieg mobiler Cyberattacken verzeichnen. Der Grund: Künstliche Intelligenz macht Phishing-Angriffe so raffiniert wie nie zuvor – während menschliche Fehler das schwächste Glied bleiben.
Der Mobile Security Index 2025 von Verizon zeichnet ein alarmierendes Bild: Cyberkriminelle setzen verstärkt auf KI-gestützte Angriffe, die kaum noch von echten Nachrichten zu unterscheiden sind. Gleichzeitig nutzen 93 Prozent aller Organisationen generative KI auf Mobilgeräten – und schaffen damit neue Sicherheitslücken.
KI-Phishing explodiert um 4.000 Prozent
Seit der Einführung generativer KI sind Phishing-Angriffe um unglaubliche 4.151 Prozent gestiegen. Die neuen Attacken haben nichts mehr mit den schlecht formulierten Spam-Mails von früher zu tun. Stattdessen imitieren sie vertraute Kontakte und Institutionen mit erschreckender Präzision.
Mobile Phishing, auch “Mishing” genannt, macht bereits ein Drittel aller mobilen Bedrohungen aus. SMS-basierte Angriffe (“Smishing”) dominieren dabei mit über zwei Dritteln aller Fälle. Die Zahlen sprechen für sich: Smishing-Vorfälle stiegen um 22 Prozent, Voice-Phishing (“Vishing”) sogar um 28 Prozent.
“Wir erleben einen perfekten Sturm”, warnt Chris Novak, Cybersecurity-Experte bei Verizon Business. “KI ist der Wind – und menschliche Fehler das offene Fenster.” Die Realität ist ernüchternd: Bei Tests klickten 39 Prozent der Mitarbeiter auf verdächtige Links. Selbst geschulte Angestellte fallen zu 98 Prozent auf die neuen KI-Tricks herein.
Android-Angriffe steigen um 29 Prozent
Die Bedrohung geht weit über Phishing hinaus. Im ersten Halbjahr 2025 stiegen Angriffe auf Android-Nutzer um 29 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Banking-Trojaner wie “Mamont” und “Coper” tarnen sich als legitime Apps und stehlen Finanzdaten.
Besonders problematisch: Sideloaded Apps, die außerhalb offizieller App-Stores installiert werden, finden sich auf jedem vierten Unternehmensgerät. Diese können mit Schadsoftware infiziert sein, ohne dass es Nutzer bemerken.
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Erschwerend kommt hinzu: 25,3 Prozent aller Mobilgeräte sind zu alt für Sicherheitsupdates. Bei Android-Geräten laufen sogar 61,2 Prozent mit veralteten Betriebssystemen – bei iOS sind es immerhin noch 49,2 Prozent.
5G und IoT: Neue Angriffsflächen entstehen
Der Ausbau von 5G-Netzen und die Vernetzung mit Internet-of-Things-Geräten schaffen völlig neue Schwachstellen. Die dezentrale 5G-Architektur bietet Hackern Einfallstore, die traditionelle Sicherheitssysteme nicht abdecken.
Ein einzelnes kompromittiertes Smart-Home-Gerät kann heute eine Kettenreaktion auslösen und kritische Daten auf verbundenen Smartphones gefährden. Experten warnen: Wenn 5G künftig Krankenhäuser und autonome Fahrzeuge steuert, könnten Cyberangriffe lebensbedrohlich werden.
Unternehmen reagieren – aber reicht das?
Die Wirtschaft hat die Gefahr erkannt: 75 Prozent der Unternehmen haben ihre Budgets für mobile Sicherheit aufgestockt. Doch Geld allein löst das Problem nicht. Nur 17 Prozent haben spezielle Schutzmaßnahmen gegen KI-Angriffe implementiert.
Der Sicherheitsanbieter Lookout registrierte allein im ersten Quartal 2025 über eine Million mobile Phishing-Angriffe auf Unternehmensmitarbeiter. “Mobile Sicherheit ist kein Nebenschauplatz mehr”, so die Experten. “Smartphones sind das neue Einfallstor.”
Ausblick: KI-Wettrüsten bestimmt die Zukunft
Die kommenden Jahre werden von einem Wettrüsten zwischen Angreifern und Verteidigern geprägt sein – mit KI als Schlüsseltechnologie auf beiden Seiten. Cyberkriminelle werden ihre Attacken weiter automatisieren, während Sicherheitsfirmen mit KI-gestützten Abwehrsystemen antworten.
Das Prinzip “Zero Trust” – niemals vertrauen, immer überprüfen – wird zur Grundlage mobiler Sicherheit. Ältere, nicht mehr aktualisierbare Geräte müssen ausgemustert werden. Apps brauchen umfassende Sicherheitsprüfungen.
Die Botschaft ist klar: Das Smartphone ist zur neuen Frontlinie der Cybersicherheit geworden. Wer sie verliert, verliert alles.