WhatsApp führt Passkey-Verschlüsselung ein
Biometrische Sicherheit statt komplizierter Passwörter
Meta stärkt die Sicherheit seiner Messaging-App mit biometrischer Authentifizierung für verschlüsselte Backups. Gleichzeitig kündigt Elon Musk eine neue Konkurrenz-App an.
WhatsApp rüstet massiv auf: Der Meta-Konzern führt eine neue Generation von Sicherheitsfeatures ein, angeführt von der Passkey-Unterstützung für verschlüsselte Chat-Backups. Diese Neuerung kommt zu einem brisanten Zeitpunkt – während sich die Messaging-Branche auf einen neuen Konkurrenten vorbereitet.
Elon Musk hat Details zu “XChat” enthüllt, einer Plattform, die absolute Privatsphäre verspricht. Diese Entwicklungen, kombiniert mit Googles KI-gestützten Sicherheitsverbesserungen für Android-Nachrichten, zeigen den verschärften Kampf um Nutzerschutz und -kontrolle im digitalen Kommunikationsbereich.
Das wichtigste Update betrifft die Integration von Passkeys für Ende-zu-Ende-verschlüsselte Chat-Backups. Bisher mussten Nutzer sich komplexe Passwörter oder einen 64-stelligen Verschlüsselungsschlüssel merken – ein Prozess, den viele als umständlich empfanden.
Das neue System ermöglicht den Schutz gespeicherter Nachrichten über die biometrische Authentifizierung des Geräts, etwa Face ID oder Touch ID. Der private Verschlüsselungsschlüssel verlässt dabei nie das Smartphone des Nutzers. Die Wiederherstellung der Chat-Historie auf einem neuen Gerät wird dadurch sowohl sicherer als auch deutlich benutzerfreundlicher.
WhatsApp führt zudem neue Anti-Betrugs-Maßnahmen ein. Eine prominente Warnung erscheint künftig, wenn Nutzer versuchen, ihren Bildschirm während eines Videoanrufs mit einem unbekannten Kontakt zu teilen. Diese Funktion soll verhindern, dass Betrüger Menschen dazu verleiten, sensible Anmeldedaten für Banking oder E-Mail preiszugeben.
Musk kündigt XChat als “Null-Daten-App” an
Elon Musk hat kürzlich den Start von XChat angekündigt, einer eigenständigen verschlüsselten Messaging-App, die etablierte Anbieter wie WhatsApp und Telegram herausfordern soll. In The Joe Rogan Experience positionierte Musk XChat als datenschutzorientierte Plattform ohne Werbung und Datenerfassung.
“Wenn eine App genug Informationen kennt, um dir Werbung zu zeigen, dann sind das sehr viele Informationen. Hacker könnten dieselben Zugänge nutzen, um private Nachrichten zu lesen”, kritisierte Musk die Geschäftsmodelle der Konkurrenz.
XChat soll ein Peer-to-Peer-Verschlüsselungssystem verwenden, das nach dem dezentralen Sicherheitsmodell von Bitcoin funktioniert. Die App wird sowohl als integrierter Teil der X-Plattform als auch als eigenständige Anwendung verfügbar sein. Die Nutzeridentifikation erfolgt über X-Handles statt Telefonnummern.
Google setzt KI gegen Betrug ein
Parallel zu den App-spezifischen Updates verbessert Google die Sicherheit auf Plattformebene für Android-Nutzer. Das Unternehmen hat neue KI-gestützte Schutzmaßnahmen in Google Messages vorgestellt, die proaktiv gegen raffinierte mobile Betrugsversuche vorgehen.
Das “Safer Links”-Tool erkennt automatisch verdächtige Links in Nachrichten und warnt Nutzer vor dem Besuch potenziell schädlicher Websites. Der “Key Verifier” ermöglicht es Nutzern, die Identität von Kontakten durch das Scannen eines QR-Codes zu verifizieren.
Nach Googles Angaben blockieren diese intelligenten, KI-gesteuerten Schutzmaßnahmen bereits mehr als zehn Milliarden bösartige Anrufe und Nachrichten monatlich auf der Android-Plattform.
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Spannungsfeld zwischen Privatsphäre und Sicherheit
Die jüngste Welle von Verbesserungen verdeutlicht eine branchenweite Spannung: die Balance zwischen absolutem Datenschutz und der Verantwortung der Plattformen, illegale Aktivitäten zu verhindern.
Musks XChat basiert auf der Philosophie maximaler Nutzerprivatsphäre und minimaler Datensammlung. WhatsApps neue Anti-Betrugs-Features und Googles KI-gestützte Filterung repräsentieren hingegen den Ansatz etablierter Anbieter, ihre Plattformen aktiv auf Nutzersicherheit zu überwachen.
Dieses Spannungsfeld wurde durch Telegrams Politikwechsel im September 2024 verdeutlicht: Die Plattform kündigte an, IP-Adressen und Telefonnummern bei gültigen Rechtsersuchen im Zusammenhang mit kriminellen Ermittlungen an Strafverfolgungsbehörden weiterzugeben – eine Abkehr von der bisherigen Praxis.
Intensiver Wettbewerb prägt die Zukunft
Die Messaging-Branche steht vor einer Phase intensiver Innovation. WhatsApps schrittweise Einführung der Passkey-Funktion dürfte einen neuen Industriestandard für sichere und komfortable Datensicherung setzen.
Für Nutzer ist dieser verschärfte Wettbewerb überwiegend positiv: Mehr Auswahl, stärkere Verschlüsselung und intuitivere Sicherheitskontrollen. Die Plattformen, die erfolgreich die Balance zwischen Privatsphäre, Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit finden, werden die Zukunft der digitalen Kommunikation prägen.


