WhatsApp: KI-Features und Sieg gegen Spyware-Firma
WhatsApp integriert KI-Funktionen für kreativere Kommunikation und erzielt gleichzeitig einen juristischen Erfolg gegen die Spyware-Firma NSO Group mit einem dauerhaften Verbot von Angriffen auf den Dienst.
Meta verstärkt WhatsApp mit künstlicher Intelligenz und gewinnt gleichzeitig einen wegweisenden Rechtsstreit gegen die umstrittene Spyware-Firma NSO Group. Die neuen Funktionen sollen die drei Milliarden Nutzer weltweit zu kreativerer Kommunikation animieren.
Der Messenger-Dienst rollt diese Woche eine Reihe von KI-gesteuerten Features aus und testet innovative Gruppenfunktionen. Parallel dazu erwirkte WhatsApp vor einem US-Gericht eine dauerhafte Verfügung gegen NSO Group – die Entwickler der berüchtigten Pegasus-Spyware. Das Urteil könnte die digitale Privatsphäre grundlegend stärken.
KI macht Chats kreativer und effizienter
WhatsApp integriert Metas Llama-4-Sprachmodell direkt in Einzel- und Gruppenchats. Nutzer können jetzt “@Meta AI” eingeben und erhalten sofortige Antworten, Ideen oder Hilfe bei Diskussionen – ohne die Unterhaltung zu verlassen.
Die KI verarbeitet dabei nur Nachrichten, in denen sie explizit markiert wird. Das soll die Privatsphäre schützen. Darüber hinaus können Nutzer individuelle Chat-Designs und einzigartige Videoanruf-Hintergründe generieren lassen.
Bei der Medienfreigabe hat WhatsApp endlich auf Nutzerwünsche reagiert: Live Photos von iOS und Motion Photos von Android behalten nun ihre Bewegung und den Ton beim Versenden. Android-Nutzer erhalten zudem einen integrierten Dokumentenscanner – bisher war diese Funktion nur iPhone-Besitzern vorbehalten.
Neue Gruppenfunktionen und bessere Speicherverwaltung
Die lang ersehnte “@all”-Funktion für Gruppenchats befindet sich in der Testphase. Android-Beta-Nutzer können damit alle Gruppenmitglieder mit einem einzigen Tag benachrichtigen.
Um Spam zu verhindern, dürfen nur Administratoren das Feature in größeren Gruppen (über 32 Mitglieder) nutzen. In kleineren Gruppen steht es allen Teilnehmern zur Verfügung. Wer will, kann diese Benachrichtigungen stumm schalten.
Ein praktisches Detail für den Alltag: WhatsApp testet eine Speicher-Verwaltung direkt im Chat-Fenster. Nutzer können dann geteilte Dateien nach Größe sortieren und per Bulk-Löschung Platz schaffen – ohne durch die Einstellungen navigieren zu müssen.
Durchbruch gegen Spyware-Angriffe
Das Bezirksgericht in Kalifornien verbot NSO Group Ende Oktober dauerhaft, WhatsApp-Nutzer oder -Dienste anzugreifen. Das Urteil beendet einen Rechtsstreit aus dem Jahr 2019: NSO hatte eine Schwachstelle ausgenutzt, um Pegasus-Spyware auf mindestens 1.400 Geräte zu schleusen.
Betroffen waren Journalisten und Menschenrechtsaktivisten weltweit. Während das Gericht WhatsApps Anspruch auf Schadensersatz von ursprünglich 167,3 Millionen auf vier Millionen Dollar reduzierte, bezeichnete WhatsApp-Chef Will Cathcart das Verbot als “entscheidenden Schritt”.
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Richterin Phyllis Hamilton begründete die Kürzung damit, dass es noch keine ausreichenden Rechtsprecedenzfälle für Smartphone-Spyware gebe, um NSOs Verhalten als “besonders verwerflich” einzustufen.
Spagat zwischen Innovation und Regulierung
WhatsApp navigiert geschickt zwischen rapidem Wachstum und rechtlichen Herausforderungen. Die KI-Integration ist eine direkte Antwort auf Konkurrenten wie Telegram und Signal, die ebenfalls innovativ vorangehen.
Gleichzeitig muss der Dienst in Europa bis März 2024 die Interoperabilität mit anderen Messengern umsetzen – eine technische Herausforderung für eine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Plattform. In Indien laufen weiterhin Verfahren wegen der Datenschutzrichtlinien von 2021.
Diese externen Pressionen zwingen WhatsApp dazu, globale Produktstrategien mit regionalen Compliance-Anforderungen zu balancieren. Die nächsten Monate werden zeigen, ob Meta diesen Spagat erfolgreich meistert.


