WhatsApp macht Meta AI zur Pflicht
WhatsApp führt KI-Bildgenerator ein und schließt ab Januar 2026 Konkurrenz-Assistenten wie ChatGPT aus. Meta setzt auf eigene KI-Lösungen und plant Nutzernamen statt Handynummern.
WhatsApp will zur KI-Plattform werden – und schmeißt dabei die Konkurrenz raus. Der Messenger mit über drei Milliarden Nutzern führt nicht nur neue AI-Features ein, sondern verbannt ab Anfang 2026 auch alle fremden KI-Assistenten.
Der Meta-Konzern verfolgt eine klare Strategie: KI-Features locken, Konkurrenz aussperren. Während Nutzer bald ihre Status-Updates mit selbst generierten Bildern aufpeppen können, müssen Chatbots wie ChatGPT das Feld räumen. Eine radikale Wende für die weltgrößte Messaging-Plattform.
KI malt jetzt deine Laune
Das neue Feature verwandelt Textbeschreibungen in individuelle Bilder. Nutzer können direkt im Status-Update “KI-Bilder” auswählen und Beschreibungen eingeben – etwa “Cyberpunk-Skyline bei Nacht” oder “ruhiger Strand im Sonnenuntergang”. Meta AI erstellt daraus mehrere Bildvarianten, die sich anschließend mit Text, Stickern oder Zeichnungen personalisieren lassen.
Aktuell läuft das Feature bei ausgewählten iOS- und Android-Nutzern. In den kommenden Wochen sollen alle Nutzer Zugang erhalten – vorausgesetzt, sie haben die neueste App-Version installiert.
Das Tool ergänzt bereits verfügbare KI-Features wie den Wallpaper-Generator für individuelle Chat-Hintergründe. Damit positioniert sich WhatsApp gegen Rivalen wie Snapchat, die ebenfalls auf KI-verstärkte Kreativ-Features setzen.
Konkurrenz fliegt raus – Meta AI bleibt
Deutlich drastischer ist die neue Geschäftspolitik: Ab 15. Januar 2026 sind Allzweck-KI-Assistenten über die WhatsApp Business API verboten. Betroffen sind Dienste von OpenAI, Perplexity und Luzia, deren Hauptfunktion der KI-Chat ist.
Ausnahme: Spezialisierte Business-Bots für Kundenservice bleiben erlaubt – etwa für Bestellungen oder Reisebuchungen.
Meta begründet den Schritt mit technischen und strategischen Überlegungen. Die Allzweck-Chatbots würden die Systeme mit hohen Nachrichtenvolumen belasten und passten nicht zum “beabsichtigten Design” der Business API.
Das Ergebnis: Meta AI wird der einzige verfügbare Allzweck-Assistent auf WhatsApp. Ein Schachzug, der die Konkurrenz von der weltgrößten Messaging-Plattform verbannt.
Usernames statt Handynummern
Parallel arbeitet WhatsApp an einem grundlegenden Wandel: Nutzer sollen künftig über Benutzernamen statt Handynummern erreichbar sein. Das Feature befindet sich in der Beta-Phase und umfasst ein Reservierungssystem für eindeutige Handles.
Zusätzlicher Schutz: Ein vierstelliger “Username-Schlüssel” soll nötig werden, um Chats zu starten – das würde unerwünschte Nachrichten verhindern.
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Weitere Features in der Testphase:
– Begrenzung von Nachrichten an unbekannte Kontakte ohne Antwort
– Live Photos und Motion Photos teilen
– Integrierter Dokumentenscanner
– Erweiterte Optionen für Medien-Download-Qualität
Metas Strategie: Alles unter Kontrolle
Die Entscheidung folgt dem klassischen “Walled Garden”-Prinzip: Meta sperrt Konkurrenten aus und kanalisiert die gesamte KI-Nutzung über die eigenen Systeme. Das bedeutet nicht nur technische Vereinfachung, sondern auch vollständige Kontrolle über das aufstrebende KI-Segment.
Der finanzielle Aspekt: Drittanbieter-Bots nutzten die API, ohne in Metas Preisstruktur zu passen. Das Unternehmen verdiente kaum an deren wachsender Nutzung.
Die Doppelstrategie aus attraktiven KI-Features und Konkurrenz-Ausschluss positioniert Meta als Platzhirsch im KI-Messaging. Ob das aufgeht, hängt davon ab, ob Meta AI die verbannten Alternativen adäquat ersetzen kann.
Was kommt als Nächstes?
Die aktuellen Features sind erst der Anfang. Metas Roadmap sieht noch tiefere KI-Integration vor: Echtzeit-Sprachinteraktionen, erweiterte Bilderkennung in Chats und personalisierte Business-Lösungen stehen auf der Agenda.
Der globale Rollout des Status-Bildgenerators wird zum Testlauf für die Nutzerakzeptanz kreativer KI-Tools. Gleichzeitig markiert die Username-Einführung einen fundamentalen Wandel weg von der Handynummer-Bindung.
Die Grenze zwischen simplem Messenger und KI-Kommunikationszentrale verschwimmt zusehends – mit Meta fest am Steuer der Entwicklung.