WhatsApp: Passkey-Schutz und Anti-Betrug-Features starten
Revolution beim Backup: Fingerabdruck statt 64-stelliger Code
WhatsApp führt umfassende Sicherheitsupdates ein. Der Messenger-Riese von Meta setzt auf Passkey-Verschlüsselung für Chat-Backups und neue Schutzfunktionen gegen Online-Betrug. Was bedeuten die Neuerungen für deutsche Nutzer?
Die Änderungen kommen zur rechten Zeit: Digitale Betrügereien nehmen weltweit zu, während traditionelle Passwörter zunehmend als Sicherheitslücke gelten. WhatsApp reagiert mit einer Doppelstrategie aus vereinfachtem Datenschutz und proaktivem Nutzerschutz.
Die größte Neuerung betrifft verschlüsselte Chat-Backups. Nutzer können ihre Cloud-Sicherungen künftig per Fingerabdruck, Gesichtserkennung oder Geräte-PIN schützen – die gleichen Methoden, mit denen sie ihr Smartphone entsperren.
Bisher erforderte die Wiederherstellung verschlüsselter Backups komplizierte 64-stellige Schlüssel oder separate Passwörter. Diese Hürde fällt nun weg. Passkeys gelten als deutlich sicherer als herkömmliche Passwörter, da sie aus zwei Teilen bestehen: Ein Schlüssel liegt auf dem Unternehmens-Server, der andere auf dem persönlichen Gerät.
Selbst bei einem Serverangriff bleiben die Daten ohne das physische Gerät unzugänglich. Die Einführung erfolgt schrittweise über die kommenden Wochen.
Bildschirm-Warnung gegen Betrüger
WhatsApp warnt Nutzer künftig, wenn sie ihren Bildschirm mit unbekannten Kontakten teilen wollen. Die Funktion zielt auf eine wachsende Betrugsmasche: Kriminelle geben sich als Behörden-Mitarbeiter oder Support-Personal aus und verleiten Opfer dazu, sensible Daten wie Bankdetails oder Einmal-Passwörter zu zeigen.
Die Warnung blockiert das Teilen nicht vollständig – schließlich gibt es legitime Gründe für Screen-Sharing. Sie soll jedoch als kritische Erinnerung dienen, nur vertrauenswürdigen Personen Einblick zu gewähren.
Parallel erhält auch der Facebook Messenger ein Betrugs-Erkennungstool, das vor verdächtigen Unterhaltungen warnt – etwa wenn neue Kontakte angebliche Jobs gegen Vorauszahlung anbieten.
Anzeige: Übrigens: Wer sich nicht nur auf neue WhatsApp-Schutzfunktionen verlassen will, sondern sein Smartphone insgesamt absichern möchte, findet hier praxisnahe Hilfe. Ein kostenloser Ratgeber zeigt die 5 wichtigsten Schutzmaßnahmen für Android – mit einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, die WhatsApp, Online-Banking und PayPal zuverlässig vor Datendieben schützen. Keine teuren Zusatz-Apps nötig, dafür klare Checklisten und schnell umsetzbare Tipps. Jetzt kostenloses Android-Sicherheitspaket herunterladen
Desktop-App wird zur Web-Anwendung
Ab dem 5. November 2025 steht Desktop-Nutzern eine grundlegende Änderung bevor. Die native WhatsApp-Anwendung für Windows wird durch eine Chromium-basierte Web-App ersetzt.
Nutzer erhalten eine Benachrichtigung über eine “Aktualisierung”, müssen sich neu anmelden und benötigen dafür ihr Smartphone – typisch für einen Frameworks-Wechsel. Meta vermeidet bewusst den Begriff “Chromium”, um Verwirrung zu vermeiden.
Die Umstellung bringt Vor- und Nachteile: Einheitlichere Bedienung über alle Plattformen hinweg, jedoch möglicherweise schlechtere Performance im Vergleich zur bisherigen nativen Anwendung.
Beta-Pipeline: Nutzernamen statt Telefonnummer
In den Testkanälen arbeitet WhatsApp an weiteren Features. Das vielversprechendste: Nutzer sollen künftig über eindeutige Benutzernamen gefunden und angerufen werden können, ohne die Telefonnummer preiszugeben.
Weitere Beta-Features umfassen:
– Speicher-Management pro Chat: Große Mediendateien direkt in Unterhaltungen löschen
– @all-Erwähnung: Gruppen-Admins können alle Mitglieder gleichzeitig benachrichtigen
– Apple Watch App: Chat-Navigation und Antworten direkt vom Handgelenk
WhatsApp zeigt sich mit diesen Updates kampfbereit gegen die Konkurrenz. Während Signal und Telegram mit Datenschutz-Features werben, setzt Meta auf die Kombination aus Sicherheit und Benutzerfreundlichkeit. Die kommenden Monate werden zeigen, ob die Strategie aufgeht.


