WhatsApp: Passkey-Verschlüsselung für Chat-Backups startet
Meta integriert biometrische Passkey-Technologie für WhatsApp-Backups, die Nutzern weltweit sichere Cloud-Speicherung ohne komplexe Passwörter ermöglicht.
WhatsApp revolutioniert den Schutz von Chat-Backups: Der Meta-Konzern rollt weltweit Passkey-Unterstützung für verschlüsselte Sicherungen aus. Über zwei Milliarden Nutzer können ihre in der Cloud gespeicherten Chatverläufe künftig per Fingerabdruck, Gesichtsscan oder einfacher PIN absichern – ohne komplizierte Passwörter merken zu müssen.
Die neue Funktion löst ein fundamentales Problem der IT-Sicherheit: den Konflikt zwischen Schutz und Benutzerfreundlichkeit. Seit 2021 bietet WhatsApp bereits Ende-zu-Ende-verschlüsselte Backups an – als erste große Messaging-App weltweit. Doch die bisherige Lösung verlangte von Nutzern, sich ein komplexes Passwort oder einen 64-stelligen Schlüssel zu merken. Wer diese Daten verlor, konnte nie wieder auf seine gesicherten Chats zugreifen.
Viele Nutzer verzichteten daher ganz auf den Schutz und ließen ihre Backups unverschlüsselt auf Google Drive oder iCloud – ein erhebliches Sicherheitsrisiko.
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Biometrie statt Passwort-Chaos
Das Passkey-System funktioniert nach einem anderen Prinzip: Statt auf Wissen zu setzen, vertraut es auf Besitz und biometrische Merkmale. Die Technologie basiert auf Standards der FIDO Alliance und nutzt kryptographische Schlüsselpaare. Der private Schlüssel verlässt niemals das Gerät und liegt sicher in Hardware-Modulen wie Apples Secure Enclave oder Androids Titan M.
Für Nutzer wird der Vorgang denkbar einfach: Nach der Aktivierung über Einstellungen > Chats > Chat-Backup > Ende-zu-Ende-verschlüsseltes Backup sichern sich künftige Backups automatisch per Passkey. Bei der Wiederherstellung auf einem neuen Gerät genügt die gewohnte Entsperrung – Fingerabdruck, Face ID oder PIN reichen aus.
Das Ergebnis: Weder WhatsApp noch die Cloud-Anbieter können die Daten entschlüsseln und einsehen.
Teil der Passwort-Revolution
WhatsApp folgt damit einem Branchentrend. Google, Apple, Microsoft und andere Tech-Giganten setzen verstärkt auf Passkey-Technologie, um die Schwächen herkömmlicher Passwörter zu überwinden. Diese werden häufig gestohlen, vergessen oder durch Phishing-Angriffe erbeutet.
WhatsApp selbst führte Passkeys bereits 2023 für Account-Logins ein. Die Erweiterung auf Backup-Verschlüsselung komplettiert nun Metas Sicherheitsstrategie. Bei Milliarden von Nutzern, die jahrelange Chatverläufe und Erinnerungen in WhatsApp sammeln, wird der Schutz dieser digitalen Archive immer wichtiger.
Schrittweise Einführung läuft
Der Rollout erfolgt gestaffelt über mehrere Wochen und Monate – ein übliches Vorgehen bei größeren Feature-Updates. Nutzer sollten ihre WhatsApp-App regelmäßig aktualisieren, um die Funktion zu erhalten, sobald sie in ihrer Region verfügbar wird.
Die Entwicklung zeigt einen Paradigmenwechsel in der digitalen Sicherheit auf: Die sicherste Lösung wird zur einfachsten. Was früher IT-Experten vorbehalten war, funktioniert nun mit einer alltäglichen Handbewegung. Für WhatsApp bedeutet das einen entscheidenden Schritt in Richtung einer passwortlosen Zukunft – und für Nutzer endlich echten Schutz ohne Kompromisse bei der Bedienung.


