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31.10.2025 - 21:51 Uhr

WhatsApp: Plattform-Grenzen fallen durch EU-Zwang

WhatsApp entwickelt plattformübergreifende Chats

Europa krempelt die Messenger-Welt um: Während die EU WhatsApp zur Öffnung für Konkurrenten zwingt, tobt gleichzeitig ein erbitterter Streit um Verschlüsselung und staatliche Überwachung. Die vergangenen 72 Stunden zeigen eine fundamentale Spaltung auf: Können Plattformen gleichzeitig offen und komplett privat sein?

Die europäischen Regulierungsbehörden setzen die großen Tech-Konzerne in dieser Woche unter extremen Druck. Während das Digital Markets Act (DMA) Dienste wie WhatsApp zur Interoperabilität mit Konkurrenten verpflichtet, verschärfen andere mächtige Regelungen die Debatte um Nutzerprivatsphäre und staatlichen Zugang zu verschlüsselten Daten.

Für Nutzer könnte das bedeuten: Bald lassen sich Freunde auf verschiedenen Plattformen aus einer einzigen App heraus erreichen. Doch gleichzeitig steht die fundamentale Sicherheit privater Gespräche vor ihrer größten Herausforderung durch Gesetzgeber, die mehr Kontrolle fordern.

WhatsApp reagiert konkret auf den EU-Druck: Aktuelle Beta-Versionen der Android-App zeigen, dass das Unternehmen aktiv Features für die Interoperabilität mit Drittanbieter-Messengern entwickelt. Die Arbeit umfasst mittlerweile auch plattformübergreifende Gruppenchats – eine direkte Antwort auf das Digital Markets Act.

Das DMA zwingt große Tech-“Gatekeeper” dazu, ihre Dienste mit kleineren Plattformen kompatibel zu machen. Ziel ist es, die “Walled Gardens” dominanter Apps aufzubrechen und Nutzern die Kommunikation zwischen verschiedenen Diensten ohne mehrere Accounts zu ermöglichen.

Das geplante System setzt auf Opt-in-Teilnahme. Nutzer können dann Texte, Fotos, Sprachnachrichten und Videos an Kontakte auf anderen unterstützten Apps senden. Native WhatsApp-Features wie Status-Updates und Sticker bleiben zunächst ausgeschlossen.

Verschlüsselung im Fokus: WhatsApp drängt Drittanbieter zur Übernahme des Signal-Protokolls. Andere Systeme werden nur bei nachweisbar gleichwertigem Schutz akzeptiert. Diese Entwicklung markiert einen gewaltigen technischen und strategischen Wandel für eine Plattform, die bisher durch ihr geschlossenes, Ende-zu-Ende-verschlüsseltes Ökosystem definiert war.

Chat-Kontrolle: “Digitaler Feudalismus” gegen Rechtsstaat?

Während ein EU-Arm auf Offenheit setzt, befeuert ein anderer eine heftige Verschlüsselungsdebatte. Die “ProtectEU”-Initiative der Europäischen Kommission, oft als “Chat Control” bezeichnet, erntet scharfe Kritik von Datenschützern.

Ein Meinungsbeitrag vom 31. Oktober 2025 beschrieb den Vorschlag als “digitalen Feudalismus”, der ein zweistufiges Privatsphäre-System schafft: eines für mächtige Staatsakteure und einen schwächeren, kompromittierten Standard für die Allgemeinheit.

Die Kontroverse: Die Initiative würde Anbieter zwingen, alle privaten Nachrichten – einschließlich Bilder und Texte – vor der Verschlüsselung auf Nutzergeräten zu scannen. Ziel ist die Erkennung von Kindesmissbrauchsmaterial und anderen illegalen Inhalten.

Kritiker argumentieren, dies breche fundamental das Versprechen der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und verwandle private Geräte in Massenüberwachungstools. Unternehmen wie Signal drohen mit dem kompletten EU-Ausstieg. Ihre Begründung: Eine “Hintertür” für rechtmäßigen Zugang lässt sich nicht so gestalten, dass sie nicht auch von Kriminellen oder autoritären Regimen ausgenutzt werden könnte.
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Forscher erhalten beispiellosen Plattform-Zugang

Am 29. Oktober 2025 traten neue Regeln unter dem Digital Services Act (DSA) in Kraft. Sie gewähren geprüften Forschern beispiellosen Zugang zu Daten sehr großer Online-Plattformen (VLOPs) zur Untersuchung systemischer gesellschaftlicher Risiken wie Desinformation oder illegale Inhalte.

Erste Durchsetzungsmaßnahmen: Die Europäische Kommission deutete am 31. Oktober 2025 in vorläufigen Erkenntnissen an, dass sowohl Meta als auch TikTok gegen den DSA verstoßen haben könnten. Der Vorwurf: unnötige Barrieren, die Forschern nur teilweise oder unzuverlässige Daten bereitstellen.

Die Kommission kritisierte auch Metas Mechanismen für Nutzer zur Meldung illegaler Inhalte und Anfechtung von Moderationsentscheidungen als übermäßig komplex – möglicherweise nutze man “Dark Patterns” zur Nutzerabschreckung.

Zukunft ungewiss: Zwischen Wettbewerb und Überwachung

WhatsApps Interoperabilitäts-Features befinden sich noch in der Entwicklung. Ihre endgültige Umsetzung und Übernahme durch andere Dienste wird ein kritischer Test für die realen Auswirkungen des DMA.

Der Verschlüsselungskampf geht weiter: Die verschobene Abstimmung über den “ProtectEU”-Vorschlag soll auf die Agenda des EU-Rats zurückkehren. Digitale Rechtegruppen bleiben in höchster Alarmbereitschaft.

Bei formellen DSA-Verstößen drohen Plattformen wie Meta und TikTok Geldstrafen von bis zu sechs Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes. Dies dürfte zu robusteren Datenaustausch-Frameworks für Forscher führen und einen globalen Präzedenzfall für Plattform-Verantwortlichkeit schaffen.

Für Nutzer entscheiden die kommenden Monate: Wird die Zukunft des Messaging von größerer Wahlfreiheit und Vernetzung geprägt – oder wird Privatsphäre zugunsten von Sicherheit und Aufsicht geopfert?

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