WhatsApp testet Nachrichten-Bremse gegen Spam
WhatsApp setzt monatliche Obergrenze für einseitige Kommunikation durch, um Spam zu reduzieren und Nutzer vor unerwünschten Werbenachrichten zu schützen.
WhatsApp führt eine monatliche Obergrenze für unbeantwortete Nachrichten ein. Die neue Funktion soll Spam eindämmen und die über drei Milliarden Nutzer vor unerwünschten Werbenachrichten schützen.
Das System funktioniert simpel: Jede unbeantwortete Nachricht zählt auf ein monatliches Kontingent. Ist das Limit erreicht, können keine neuen Gespräche mit unresponsiven Nutzern mehr gestartet werden. Meta testet bereits verschiedene Schwellenwerte in mehreren Ländern.
Kampf gegen die Nachrichtenflut
Der neue Anti-Spam-Mechanismus richtet sich gezielt gegen einseitige Kommunikation. Sendet etwa ein Unternehmen drei Werbebotschaften an potenzielle Kunden ohne Antwort zu erhalten, schöpft es bereits einen Teil seines monatlichen Kontingents aus.
Die Regelung betrifft sowohl private Accounts als auch WhatsApp Business-Konten. Normale Unterhaltungen zwischen Freunden, Familie und bestehenden Kontakten bleiben davon unberührt – hier zählt nur die Einbahnstraßen-Kommunikation.
Nutzer, die sich ihrem Limit nähern, erhalten eine Warnung mit der verbleibenden Anzahl verfügbarer Nachrichten. So will WhatsApp für Transparenz sorgen.
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Besonders Indien im Fokus
Das Problem trifft vor allem Märkte wie Indien hart. Dort kämpfen über 500 Millionen WhatsApp-Nutzer täglich gegen eine Flut aus Werbenachrichten und dubiosen Angeboten, die persönliche Gespräche überlagern.
WhatsApp-Verantwortliche betonen: Durchschnittsnutzer werden die Änderung kaum bemerken. Im Visier stehen Absender, die die Plattform als “E-Mail-Schleuder” missbrauchen und Massennachrichten an Unbekannte versenden.
Teil einer größeren Strategie
Die Nachrichten-Obergrenze reiht sich in eine Serie von Anti-Spam-Maßnahmen ein. Bereits 2024 führte Meta Beschränkungen für Broadcast-Nachrichten neuer Nutzer ein und vereinfachte das Blockieren unbekannter Kontakte direkt vom Sperrbildschirm.
Im Juli testete WhatsApp bereits monatliche Limits für Werbenachrichten von Unternehmen. Die Botschaft ist klar: WhatsApp soll wieder zu seinen Wurzeln als Plattform für echte, bidirektionale Kommunikation zurückkehren.
Unternehmen müssen umdenken
Für Firmen, die auf häufige, automatisierte Kundenansprache setzen, bedeutet das einen Strategiewechsel. Statt Masse ist nun Klasse gefragt – relevante, gewünschte Kommunikation statt Streuverlust.
Marketing-Agenturen müssen ihre Konzepte überarbeiten. Gleichzeitig dürfte die Mehrheit der Nutzer die saubereren Postfächer begrüßen. WhatsApp kehrt damit zu seinem ursprünglichen Zweck als Tool für persönliche Direktkommunikation zurück.
Rollout in den kommenden Wochen
Die Tests laufen bereits weltweit, ein flächendeckender Start steht in den nächsten Wochen bevor. Ein konkreter Termin steht noch aus.
Unternehmen sollten offizielle Ankündigungen im Auge behalten. Möglicherweise führt WhatsApp ein Ausnahmeverfahren ein, über das seriöse Firmen höhere Limits beantragen können – diese Option befindet sich jedoch noch in der Entwicklung.
Für die meisten Nutzer verspricht die Änderung das, was sie sich schon lange wünschen: endlich Ruhe im digitalen Postfach.


