WhatsApp und Telegram: Kampf um die Messenger-Zukunft
WhatsApp verbessert Gruppenfunktionen und Datenschutz, während Telegram zur KI-gestützten Super-App mit Creator-Monetarisierung expandiert. Beide Plattformen verfolgen unterschiedliche Zukunftsvisionen.
Die beiden Messaging-Riesen gehen völlig unterschiedliche Wege: Während WhatsApp auf Datenschutz und bessere Gruppenfunktionen setzt, verwandelt sich Telegram in eine Alles-in-einem-Plattform mit KI und Creator-Tools. Diese Woche brachten beide Apps entscheidende Updates – ein Blick auf zwei gegensätzliche Visionen der digitalen Kommunikation.
WhatsApp testet gerade die lang ersehnte @all-Funktion für Gruppen und neue Anti-Betrugs-Warnungen. Telegram dagegen hat 2025 bereits künstliche Intelligenz integriert, Creator-Monetarisierung ausgebaut und verschlüsselte Gruppenanrufe für bis zu 200 Teilnehmer eingeführt. Der Innovationsdruck in einem Sektor, der unser digitales Leben prägt, wird immer intensiver.
WhatsApp setzt auf Gruppenkontrolle und Privatsphäre
In den Beta-Versionen für Android zeigt WhatsApp seinen strategischen Fokus: bessere Kernfunktionen und mehr Datenschutz. Die neue @all-Funktion erlaubt es, mit einem einzigen Tag alle Gruppenmitglieder zu benachrichtigen. Clever gelöst: In kleineren Gruppen kann jeder die Funktion nutzen, in größeren (ab 32 Mitgliedern) nur noch Admins. Nutzer können sich zudem gezielt von @all-Benachrichtigungen abmelden.
Gegen Betrug führt Meta neue Warnmeldungen ein. Besonders interessant: Eine Warnung erscheint, wenn Nutzer ihren Bildschirm mit unbekannten Kontakten teilen – eine beliebte Betrugsmaschine. Das lange angekündigte Username-System rückt näher: Nutzer könnten bald ohne Telefonnummer-Preisgabe kommunizieren. Die Beta-Versionen verfeinern bereits den Prozess zur Username-Reservierung.
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Telegram wird zur Super-App mit KI-Power
Telegram hat sich 2025 grundlegend gewandelt: vom simplen Messenger zur umfassenden Plattform. Der größte Coup war die Integration von “Grok”, xAIs KI-Assistent, exklusiv für Premium-Nutzer. Damit positioniert sich Telegram als Pionier für KI-Integration direkt im Messaging-Erlebnis.
Die Monetarisierung steht im Mittelpunkt: “Telegram Stars” als virtuelle Währung ermöglicht digitale Geschenke an Content-Creator. Kombiniert mit bezahlten Kanal-Abonnements entsteht ein nachhaltiges App-internes Wirtschaftssystem. Sicherheitstechnisch erweiterte Telegram die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung auf Gruppenanrufe mit bis zu 200 Teilnehmern – ein bedeutender Schritt für geschäftliche Großkommunikation.
Weitere Neuerungen: “Public Post Search” für Premium-User, Story-Alben und ein Verifikationssystem gegen Desinformation.
Zwei Welten der mobilen Kommunikation
Die Updates verdeutlichen zwei komplett unterschiedliche Philosophien. WhatsApp unter Meta konzentriert sich auf die Verfeinerung bestehender Funktionen für Milliarden täglicher Nutzer. Features wie @all-Tags oder verbesserte Medienfilter sollen die Kernfunktionen optimieren, auf die sich Menschen weltweit verlassen.
Telegram dagegen baut aggressiv ein “Super-App”-Ökosystem auf. Die Strategie geht weit über Messaging hinaus: KI-Integration, Creator-Monetarisierung, sogar NFT-ähnliche Sammelobjekte. Mit Tools wie bezahlten Kanälen, dem Grok-Assistenten und der Mini-App BotFather für Bot-Entwickler erschafft Telegram eine Plattform, wo Nutzer kommunizieren, Content konsumieren, Geschäfte machen und Unternehmen aufbauen können.
Was kommt als nächstes? WhatsApp wird seine Beta-Features öffentlich ausrollen – die Username-Einführung wird ein Wendepunkt. Telegram dürfte seine Creator-Tools weiter ausbauen und die KI-Integration vertiefen. Die Herausforderung: kommerzielle Ambitionen mit dem Datenschutz-Versprechen zu vereinbaren.
Der Messenger-Krieg erreicht eine neue Dimension – und die Nutzer werden entscheiden, welche Vision gewinnt.