Winterzeit: Millionen Deutsche leiden unter Zeitumstellung
Die Umstellung auf Winterzeit belastet 31 Prozent der Bevölkerung gesundheitlich. Experten warnen vor Konzentrationsproblemen und fordern politische Konsequenzen für die Abschaffung.
Die Uhren sprangen zurück, die Probleme bleiben: Während heute Nacht die Winterzeit begann, kämpft ein Drittel aller Deutschen mit den Folgen des “Mini-Jetlags”. Experten warnen vor unterschätzten Risiken für Psyche und Konzentration – und fordern endlich politische Konsequenzen.
Um 3:00 Uhr wurden die Uhren auf 2:00 Uhr zurückgestellt. Was nach einer geschenkten Stunde Schlaf klingt, entpuppt sich für 31 Prozent der Bevölkerung als gesundheitliche Belastung. Eine aktuelle DAK-Forsa-Umfrage zeigt: Frauen trifft es besonders hart – 39 Prozent leiden unter den Auswirkungen, bei Männern sind es 24 Prozent.
Der menschliche Biorhythmus reagiert empfindlich auf die scheinbar harmlose Stundenverschiebung. Die innere Uhr, die Schlaf, Hormone und Stoffwechsel steuert, gerät bereits bei dieser minimalen Änderung aus dem Takt. Das Ergebnis: ein biologischer Stressalarm, der tagelang anhält.
Müdigkeit trotz Extra-Stunde Schlaf
Paradox, aber wahr: 75 Prozent der Betroffenen fühlen sich trotz der zusätzlichen Stunde müde und schlapp. Zwei Drittel kämpfen mit Ein- und Durchschlafproblemen. Besonders problematisch: 40 Prozent berichten von Konzentrationsschwäche, ein Drittel wird gereizter als gewöhnlich.
Die Arbeitswelt spürt die Folgen direkt. Studien der Singapore Management University belegen: Mitarbeiter sind unaufmerksamer und lassen sich leichter ablenken. Noch dramatischer zeigen sich die Auswirkungen bei der Frühjahrs-Umstellung: Dann steigen Verkehrsunfälle und medizinische Behandlungsfehler messbar an.
Wie lange dauert die Anpassung? Der Körper benötigt meist drei bis sieben Tage, um den neuen Rhythmus zu akzeptieren – eine Woche im Jahr des reduzierten Leistungsvermögens.
Anzeige: Passend zu den Konzentrationsproblemen nach der Zeitumstellung: Mit ein paar einfachen Routinen bringen Sie Fokus und Gedächtnis schnell wieder auf Kurs. Ein kostenloser Report zeigt 7 Geheimnisse, 11 Mini-Übungen und einen Selbsttest – alltagstauglich, ohne teure Mittel. Tipp 3 dauert nur 2 Minuten. Jetzt den Gratis-Report „Gehirntraining leicht gemacht“ sichern
Licht als Medizin gegen den Jetlag
Schlafmediziner haben klare Empfehlungen entwickelt: Tageslicht ist der Schlüssel. Ein morgendlicher Spaziergang oder eine Tageslichtlampe helfen der inneren Uhr beim Reset. Das Licht hemmt die Produktion des Schlafhormons Melatonin und signalisiert dem Körper den Tagesbeginn.
Weitere Strategien für die kritischen Anpassungstage:
– Schrittweise Verschiebung der Schlafenszeit bereits vor der Umstellung
– Leichte Abendmahlzeiten ohne Koffein und Alkohol
– Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft
– Konsequente Schlafzeiten auch am Wochenende
Wann zum Arzt? Halten depressive Verstimmungen – von 16 Prozent der Betroffenen gemeldet – länger an, sollten Betroffene professionelle Hilfe suchen.
EU-Abschaffung seit Jahren blockiert
Die Ironie der Geschichte: Ursprünglich sollte die Zeitumstellung Energie sparen – ein Effekt, der heute als widerlegt gilt. Trotz erdrückender Beweislage für die gesundheitlichen Schäden herrscht politischer Stillstand.
Die Fakten sprechen eine klare Sprache: 2018 stimmten 84 Prozent der EU-Bürger in einer Online-Befragung für die Abschaffung. Das Europäische Parlament folgte 2019 – doch seitdem blockieren sich die Mitgliedstaaten bei der Entscheidung zwischen dauerhafter Sommer- oder Normalzeit.
Wissenschaftlich ist die Sache längst entschieden: Dauerhafte Normalzeit wäre optimal. Sie entspricht dem natürlichen Sonnenlauf und dem biologischen Rhythmus. US-Studien zeigen sogar: Eine permanente Winterzeit könnte Übergewicht und Schlaganfall-Risiken in der Bevölkerung senken.
Winterzeit bis Ende März – dann wieder das Chaos
Bis zum 29. März 2026 bleibt es bei der Normalzeit. Dann folgt erneut die problematischere Umstellung auf Sommerzeit, die den Körper stärker belastet als die heutige Rückstellung.
Experten appellieren: Solange die Politik versagt, müssen Betroffene selbst aktiv werden. Die Signale des eigenen Körpers ernst nehmen, die Anpassungsphase bewusst gestalten und bei anhaltenden Problemen nicht zögern, Hilfe zu suchen.
Die halbjährliche Tortur geht weiter – ein gesellschaftlicher Stresstest mit 26 Millionen betroffenen Deutschen als unfreiwillige Versuchspersonen.


