Ökonom plädiert für zehn Prozent Mehrarbeit ohne Lohnausgleich

13.12.25 01:00 Uhr, dts-nachrichtenagentur.de

Der Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung Kiel (IfW), Moritz Schularick, hat sich für eine unbezahlte Ausweitung der Arbeitszeit ausgesprochen.

Schweißer bei der Arbeit (Archiv)
Schweißer bei der Arbeit (Archiv)
über dts Nachrichtenagentur

"Ich wäre dafür, dass wir alle zehn Prozent mehr arbeiten, auch ohne Lohnausgleich.", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Samstagausgabe). "Wenn wir wieder wachsen wollen, führt an einer Ausweitung des Arbeitsvolumens kein Weg vorbei."

Eindringlich appellierte Schularick an die Gewerkschaften, sich Reformen nicht zu widersetzen.

"Wenn jetzt nicht mutig gehandelt wird, wird hier viel mehr ins Rutschen kommen, als den Gewerkschaften lieb ist. Ich hoffe, der Groschen ist inzwischen überall gefallen", sagte der IfW-Präsident. Die Gewerkschaften sollten der Koalition "keine Subventionen für sterbende Altindustrien abpressen, sondern dabei helfen, mutig die Veränderungen zu ermöglichen, die es braucht, um voranzukommen".

Dazu gehöre seiner Ansicht nach "ein flexibleres Arbeitsrecht", denn es wäre "voll im Interesse der Arbeitnehmer, wenn mehr Bewegung in den Arbeitsmarkt kommt: Von der Auto- in die Rüstungsindustrie, in die E-Mobilität, in die Planung von Roboterfabriken", so Schularick. "Ja, der Kündigungsschutz muss gelockert werden, allen voran für Hochverdiener, und ja, das Einstellen von Arbeitnehmern muss billiger werden.

Unsere Arbeitsmarktgesetze atmen noch den Geist der 70er und 80er Jahre. Die sind ein halbes Jahrhundert vorüber."

Auch die im internationalen Vergleich "extrem niedrige" Erwerbsbeteiligung älterer Arbeitnehmer erschwere die Lage, "weil wir ein Frühverrentungsparadies sind", sagte Schularick weiter. "Die Skandinavier schaffen es auch, die Menschen mit 65 oder 70 im Arbeitsleben zu halten, warum nicht auch hier?"

Trades kopieren und dabei lernen!
Jetzt mit dem Copy-Trading starten.
Wir zeigen Dir, wie es geht.

CFD sind komplexe Instrumente und beinhalten wegen der Hebelwirkung ein hohes Risiko, schnell Geld zu verlieren. Zwischen 56% und 80% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesen Anbietern. Sie sollten überlegen, ob Sie verstehen, wie CFD funktionieren und ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.
Zwischen 56% und 80% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit unseren Partner-Brokern. Sie sollten überlegen, ob Sie es sich leisten können, das hohe Risiko einzugehen, Ihr Geld zu verlieren.