Transkranielle Pulsstimulation (TPS): Hirnstimulation auf dem Weg zur Evidenz Studien machen Hoffnung bei Alzheimer
Wien/Salzburg - Immer mehr wissenschaftliche Studien, über 15.000 behandelte Patientinnen und Patienten, fast 80 spezialisierte Kliniken, Praxen und Zentren im deutschsprachigen Raum und doch ist sie vielen noch unbekannt: die Transkranielle Pulsstimulation, kurz TPS. Dabei handelt es sich um ein modernes, nicht-invasives Hirnstimulationsverfahren, das weltweit inzwischen zu den am intensivsten erforschten seiner Art gehört. Entwickelt und erforscht wurde die Methode, die auf niedrigenergetischen Stoßwellen basiert, in den vergangenen 30 Jahren ursprünglich für Menschen mit Alzheimer-Demenz inzwischen zeigen jedoch auch erste Studien und Praxiserfahrungen bei Parkinson, Depressionen, Autismus und ADHS vielversprechende Ergebnisse.
Wien/Salzburg - Immer mehr wissenschaftliche Studien, über 15.000 behandelte Patientinnen und Patienten, fast 80 spezialisierte Kliniken, Praxen und Zentren im deutschsprachigen Raum und doch ist sie vielen noch unbekannt: die Transkranielle Pulsstimulation , kurz TPS . Dabei handelt es sich um ein modernes, nicht-invasives Hirnstimulationsverfahren , das weltweit inzwischen zu den am intensivsten erforschten seiner Art gehört. Entwickelt und erforscht wurde die Methode, die auf niedrigenergetischen Stoßwellen basiert, in den vergangenen 30 Jahren ursprünglich für Menschen mit Alzheimer-Demenz inzwischen zeigen jedoch auch erste Studien und Praxiserfahrungen bei Parkinson , Depressionen , Autismus und ADHS vielversprechende Ergebnisse.
Mit der jüngst veröffentlichten Studie der Medizinischen Universität Wien ist die wissenschaftliche Datenlage zur Transkraniellen Pulsstimulation (TPS) erneut gewachsen und sie zeigt einmal mehr, was Ärztinnen und Ärzte aus der täglichen Praxis schon lange berichten: Die TPS kann das Fortschreiten neurodegenerativer Erkrankungen wie Alzheimer bremsen, Symptome verbessern und vor allem eines bewahren ein gutes Stück weiterer Selbstständigkeit und Lebensqualität.
Was ist die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) und warum ist sie so besonders?
Die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) ist ein physikalisches Verfahren, das gezielte Stoßwellenimpulse von außen durch den Schädel zielgenau in das Gehirn leitet. Diese Impulse regen die Durchblutung an, fördern die Ausschüttung wachstumsfördernder Botenstoffe, aktivieren Nervenzellen (Neuronen) und die Synapsenbildung (Verbindungsstellen zwischen den Neuronen) und können degenerative Prozesse im Gehirn verlangsamen. Dabei ist die Behandlung schmerzfrei, dauert pro Sitzung nur etwa 30 Minuten, wird ambulant durchgeführt und ist nahezu nebenwirkungsfrei.
Mit der TPS behandelt und an ihr geforscht wird unter anderem in renommierten Einrichtungen wie dem Universitätsklinikum Bonn , Deutsches Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen (DZNE), oder dem Klinikum Wahrendorff bei Hannover, Europas größter psychiatrischer Fachklinik in privater Trägerschaft.
Mittlerweile gibt es über 50 wissenschaftliche Studien und Fachveröffentlichungen zur TPS, die sich mit den zahlreichen Wirkmechanismen, der Patienten-Sicherheit und der nahezu vollständigen Nebenwirkungslosigkeit dieser innovativen Stoßwellen-Methode befassen. Dabei steht im Zentrum die Alzheimer-Demenz, aber auch zu anderen Indikationen wie Parkinson, Depression, Autismus und ADHS sowie im Bereich der Grundlagenwissenschaft wird intensiv geforscht mit klaren, ermutigenden Ergebnissen. Alle Forschenden, übrigens weltweit aktiv, eint die Suche nach besseren, verträglicheren und vor allem wirksamen Optionen für Betroffene.
Die "Ärztliche Interessensgemeinschaft TPS" ein Zusammenschluss engagierter Fachärztinnen und Fachärzte spricht angesichts dieser Datenlage bereits von einer modernen, hochrelevanten Therapieform, die auf dem besten Weg zur evidenzbasierten Zusatztherapie bei Alzheimer-Demenz ist.
Aktuelle Studie der Medizinischen Universität Wien liefert weitere valide Daten zur Wirksamkeit der TPS
In einer doppelblinden, placebokontrollierten Studie mit 60 Alzheimer-Patient:innen untersuchte die Medizinische Universität Wien nun erneut die Wirkung der TPS. Die aktuellen Ergebnisse sprechen für sich: Vor allem bei Menschen unter 70 Jahren verbesserten sich das Gedächtnis und andere kognitive Fähigkeiten signifikant. Auch Depressionen, die häufig eine die Lebensqualität der Patienten weiter einschränkende Symptomatik bei Alzheimer-Erkrankten darstellen, nahmen ab. Begleitende MRT-Aufnahmen zeigten, dass die TPS zentrale Hirnregionen aktivieren kann, die für Gedächtnis und Aufmerksamkeit verantwortlich sind.
Verwendet wurden dabei international anerkannte Erhebungsinstrumente wie der CERAD-Plus und der BDI-II auch das ist ein wichtiges Signal an die wissenschaftliche Community: Die Studien zur TPS folgen den methodischen Standards der klinischen Forschung. Und: Auch die Langzeitdaten werden stetig aussagekräftiger. Denn immer mehr Ärzt:innen dokumentieren inzwischen positive Effekte, die Monate über die Behandlung hinaus anhalten.
Nicht-invasiv, ambulant und hocheffektiv: Transkranielle Pulsstimulation (TPS) als Teil einer neuen Ära in der Medizin
Die TPS gehört zu einer wachsenden Gruppe von Verfahren der sogenannten nicht-invasiven Hirnstimulation (NIBS). Anders als medikamentöse Therapien basieren NIBS auf physikalischen Prinzipien sie nutzen gezielte Reize, um neurobiologische Prozesse im Gehirn anzustoßen. Zu dieser Gruppe zählt zum Beispiel auch die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die vor allem bei Depressionen eingesetzt wird und mittlerweile sogar in die offiziellen Leitlinien aufgenommen wurde. Während die TMS mit elektrischen Strömen über Magnetfelder arbeitet, setzt die TPS auf niedrigenergetische Stoßwellenimpulse, die tiefere Hirnareale über eine Software-gestützte Applikation äußerst zielgenau erreichen können und so für die Behandlung von Alzheimer oder auch Parkinson ideal geeignet ist.
Der große Vorteil: Die NIBS-Verfahren wirken dort, wo Medikamente oft an Grenzen stoßen nämlich direkt im Gehirn, ohne den Organismus flächendeckend zu belasten. Nebenwirkungen sind bei der TPS extrem selten und mild Kopfschmerzen, Unruhe oder Müdigkeit vergehen meist schnell. Und: Die Behandlung ist für Patienten schmerzfrei und mit keinerlei Einschränkungen im Alltag verbunden.
NIBS: Und die Kosten? Gering verglichen mit Medikamenten wie Lecanemab
Obwohl die TPS bereits in zahlreichen Fachzentren verfügbar ist, übernehmen gesetzliche Krankenkassen die Kosten bislang noch nicht. Dies gilt auch für die TMS trotz ihrer Aufnahme in die offiziellen Leitlinien. Der Grund: Der Bereich der Hirnstimulationsverfahren ist relativ jung und bisher nicht in den Leistungskatalogen verankert. Hier müssen zunächst bürokratische Hürden überwunden werden, was bekanntermaßen sehr viel Zeit (Jahre) in Anspruch nimmt.
Doch immer mehr private Krankenkassen (PKVs) erkennen das Potenzial der TPS und übernehmen die Kosten nach individueller Prüfung, denn: ein trotz Alzheimer-Krankheit selbständig und aktiv lebender Mensch leidet weniger an Folge- und Begleiterkrankungen, muss nicht in ein Pflegeheim und kostet die Kassen so in der Gesamtheit deutlich weniger. Für Betroffene bedeutet dies, dass sie vonseiten der PKVs schon jetzt gute Chancen auf Unterstützung haben, bei vergleichsweise geringen Behandlungskosten.
Zum Vergleich: Das nun auch in Europa zugelassene Alzheimer-Medikament Lecanemab kostet rund 26.500 US-Dollar pro Jahr und Patient, ist nur für eine sehr kleine Patientengruppe (Schätzungen gehen von 20.000 Personen aus) überhaupt einsetzbar, muss intravenös verabreicht werden und ist mit einer Reihe teils solch schwerwiegender Nebenwirkungen verbunden, dass regelmäßige MRT-Kontrollen stattfinden müssen. Demgegenüber steht die TPS ambulant, risikoarm und im Praxisalltag sowie in Studien zunehmend als wirksam und sicher belegt.
Wenn das Verfahren so vielversprechend ist: Warum kennt trotzdem kaum jemand die TPS?
Die Antwort ist so simpel wie ernüchternd: Medizinischer Fortschritt braucht in unserem System Zeit oft Jahrzehnte. Neue Verfahren kämpfen mit bürokratischen Hürden, mangelnder Sichtbarkeit und Skepsis gegenüber allem, was nicht bereits Standard beziehungsweise nicht pharmakologisch ist. Daher ist die Transkranielle Pulsstimulation (TPS) zwar längst in der Praxis und bei innovativ agierenden Neurologen und Psychiatern angekommen, aber noch nicht in der allgemeinen öffentlichen Wahrnehmung, was leider auch mit dem Desinteresse der Medien zu tun hat von einigen Ausnahmen dankenswerterweise abgesehen.
Initiative "Ärztliche Interessensgemeinschaft TPS" engagiert sich für mehr Aufklärung und Information
Doch das ändert sich auch dank Initiativen wie der "Ärztlichen Interessensgemeinschaft TPS" und deren unabhängigem Informationsportal "Alzheimer Deutschland". Das Portal hat es sich zur Aufgabe gemacht, objektiv über die TPS zu berichten, alle wissenschaftlichen Arbeiten öffentlich zugänglich zu machen und Patient:innen sowie Angehörige auf dem Laufenden zu halten.
Darüber hinaus informiert "Alzheimer Deutschland" umfassend über alle Formen der Demenz, über weitere innovative Therapien, neue Entwicklungen und Erkenntnisse in der Neurowissenschaft und der Alzheimer-Forschung sowie mit praktischen Informationen über die oft vernachlässigten, aber hochwirksamen Möglichkeiten der Prävention neurophysiologischer Erkrankungen. Interviews mit Expert:innen, Berichte von Patient:innen und Angehörigen sowie eine Mediathek mit Fernseh- und Presseberichten zeigen zudem die praktischen Erfahrungen mit der TPS aus dem Alltag.
Eines ist jedenfalls klar: Die Zukunft der Medizin wird nicht mehr nur von chemischen Substanzen geprägt werden, sondern auch von physikalischen Prinzipien, die das Gehirn gezielt aktivieren können. Die TPS ist Teil dieser neuen Ära, die allen Menschen mit neurophysiologischen Erkrankungen schon jetzt zur Verfügung steht.
Weitere Informationen, Studienübersichten, Interviews und TPS-Standortlisten in Europa sind hier zu finden:
(Ende)
Aussender: Ärztliche Interessensgemeinschaft TPS - Alzheimer Deutschland Ansprechpartner: Katja C. Schmidt Tel.: 0049-(0)1579-24-54-388 E-Mail: info@alzheimer-deutschland.de Website: www.alzheimer-deutschland.de